Seit 1850: Wärmster Juni aller Zeiten in Deutschland – “Hitzeblase”

Ein Thermometer in einer Niedrigwinkelansicht. Oben lässt sich ein strahlend blauer Himmel und die Sonne erkennen, die herab scheint. Das Thermometer selbst zeigt fast 50 Grad an. Es ist also sehr warmes Wetter.
Symbolbild © istockphoto/lamyai

Viele haben es schon vermutet und nun hat es sich bestätigt: Der diesjährige Juni war der wärmste in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1850. Die Hitzeblase sorgt dafür, dass derzeit ganz Europa schwitzt.

Der Sommer ist in diesem Jahr in vielen Ländern in Europa ungewöhnlich warm und ungewöhnlich nass. Zwischen jeder Menge Regen und Gewittern sorgt die anhaltend schwüle Luft für reichlich Unmut in der Bevölkerung. Nun haben Wetterexperten verkündet, dass der vergangene Juni der wärmste seit dem Jahr 1850 war.

Viele Experten sind sich einig: Erderwärmung nicht mehr aufzuhalten

Es ist nicht nur der wärmste Juni aller Zeiten, sondern auch insgesamt eines der wärmsten Jahre überhaupt. So lagen die Temperaturen von Juli 2023 bis zum Juni diesen Jahres insgesamt 1,64 Grad über der Durchschnittstemperatur der Jahre 1850 bis 1900. Eine wirklich erschreckende Zahl, wenn man bedenkt, dass im Pariser Klimaschutzabkommen im Jahr 2015 festgelegt wurde, dass die Temperaturen höchstens 1,5 Grad wärmer werden dürften, wenn man die globale Erderwärmung begrenzen wolle.

Viele Experten in Sachen Klima sind schon länger sicher, dass dieses Ziel von 1,5 Grad nicht mehr möglich sein wird. Und nun also der Beweis! Hinzu kommt erschwerend, dass der Juni 2024 offenbar der wärmste aller Zeiten war. Seit Beginn der Aufzeichnungen des Wetters gab es keinen wärmeren Juni-Monat in Deutschland. Betrachtet man den Monat Juni in ganz Europa, so ist es immerhin noch der zweitwärmste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Insbesondere der Süden mit Ländern wie Griechenland, aber auch die Türkei schwitzen derzeit.

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Westliche Antarktis ungewöhnlich warm

Aber nicht nur, dass es der wärmste Juni aller Zeiten war – er war auch um einiges nasser als der durchschnittliche Juni. Insbesondere Island und Teile von Mittel- und Südwesteuropa leiden aktuell unter starken Regenfällen. In mehreren Gebieten Italiens sowie in Frankreich, Deutschland und der Schweiz kam es zu Überflutungen und Hochwassern. Und die Erwärmung ist nicht nur in Europa spürbar. Auch Mexiko, Brasilien, die USA, Nordsibirien und sogar die westliche Antarktis hatten den wärmsten Juni aller Zeiten. Wetterexperten sind sich einig: Wenn die globale Erwärmung so weitergeht, wird es bald noch viel mehr dieser Wetterrekorde geben.