Traditionsgetränk Capri-Sun will Plastikstrohhalm zurückholen

In einem Regal stehen viele Packungen von Capri Sun in den klassischen Sorten Orange und Multi Vitamin. Der Saft ist bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt.
Symbolbild © imago/Manfred Segerer

Capri-Sun hat eine ungewöhnliche Aktion gestartet, denn der Getränkehersteller will den Plastikstrohhalm zurückholen. Nur so kann er auf sich aufmerksam machen. Auch die Verbraucher sind gefragt.

Dem Klima zuliebe verbot die EU 2021 unter anderem die Plastikstrohhalme. Dies traf auch ein Lieblingsgetränk, die Capri-Sun. Quasi über Nacht verschwanden die orangefarbenen Trinkhalme aus den Getränkeverpackungen. Doch nun will Capri-Sun mit einer recht ungewöhnlichen Aktion den Plastikstrohhalm zurückholen. Damit will der Getränkehersteller auf sich aufmerksam machen. Und bezieht die Fans des Kultgetränks gleich mit ein.

Kunden zeigten sich ziemlich enttäuscht

Seien wir doch einmal ehrlich! Als die orangefarbenen Plastikstrohhalme an der Capri Sun verschwanden und durch die weißen Papiertrinkhalme ersetzt wurden, waren wir alle ziemlich enttäuscht. Natürlich wollten alle etwas für die Umwelt tun. Und ohne Frage: Plastik ist schädlich für die Umwelt. Aber hat derjenige, der den Papierstrohhalm erfunden hat, eigentlich je daran gedacht, dass dieser vollkommen aufweicht und das ganze Getränk nach Papier schmeckt? Über diese Geschmacksverfälschung ärgern sich die Kunden. War es mit dem Plastiktrinkhalm schon ein Glücksspiel, das Loch zum Trinken einzustechen, ohne dass gleich alles herauslief, ist dies mit dem Papierersatz eine noch größere Anstrengung. Denn dieser knickt oft ein und kann dann zum Einstechen nicht mehr genutzt werden. Laut den Umsatzzahlen des Getränkeherstellers quittieren die Kunden diese Umstände mit weniger Kaufkraft. Die Zahlen haben sich nicht so entwickelt, wie man es in dem Unternehmen gern gesehen hätte.

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Capri-Sun wird aktiv und startet ungewöhnliche Aktion

Capri-Sun versteht den Unmut seiner Kunden und will den Plastikstrohhalm zurückholen. Dazu startete das Unternehmen eine Petition und fordert die Verbraucher dazu auf, diese zu unterschreiben. Der Getränkehersteller will 1.000.000 Unterschriften zusammenbekommen. Auf diese Weise sei es möglich, dass die EU-Kommission darauf aufmerksam wird und die Pflicht zum Papierstrohhalm wieder rückgängig macht. Capri-Sun argumentiert, dass der Papierstrohhalm nicht wirklich nachhaltiger sei. Dürfe man wieder Plastik verwenden, könne der Trinkhalm zusammen mit der Verpackung direkt recycelt werden. Wir dürfen gespannt sein, wie viele Unterschriften Capri-Sun letztendlich sammeln kann und ob dies Einfluss auf die Entscheidung der EU-Kommission von 2021 hat.