Tradition endet: Edeka führt Änderung an allen Fleischtheken ein

An der Wursttheke einer Metzgerei hält eine Frau zwei verschiedene Wurstsorten in die Kamera. Es handelt sich dabei um verschiedene Salami-Sorten. Die Wurst ist frisch aufgeschnitten und in der Auslage liegen noch viele andere Sorten von Fleisch.
Symbolbild © istockphoto/kzenon

Immer wieder versuchen Supermärkte in Deutschland etwas Neues. Sei es, um das Geschäft zu beleben, sich von der Konkurrenz abzugrenzen oder die Kunden zu überraschen. Nun hält bei Edeka eine große Änderung an den Fleischtheken Einzug, die aber nicht jedem Wurst-Fans gefallen dürfte.

Edeka gehört zu den beliebtesten Supermärkten Deutschlands und nun macht der Lebensmittelhändler mit einer großen Änderung an seinen Fleischtheken von sich reden. Neuerungen sind bekanntlich unvermeidlich, doch nicht immer gut. Vor allem bricht Edeka mit diesem Schritt mit einer langen, von vielen Edeka-Kunden geliebten Tradition.

Ein verändertes Einkaufserlebnis an der Fleischtheke sorgt für Wirbel

Jeder kennt es und viele lieben es. Für zahlreiche Supermarktkunden ist der Gang zur Fleisch- oder Käsetheke ein festes Ritual beim Einkaufen. Es gibt hier nicht nur eine große Auswahl an frischen Produkten, man freut sich auch oft über das vertraute und nette Personal. Auch eine fachkundige und gute Beratung schätzen an der Fleischtheke viele Kunden. So wird ein sehr persönliches und angenehmes Einkaufserlebnis generiert. Doch genau dieses traditionelle Bild könnte sich in einigen Edeka-Märkten nun leider bald verändern.

Denn aufgrund eines zunehmenden Personalmangels plant Edeka, die klassischen Bedienungstheken durch sogenannte “flexible Theken” zu ersetzen. Wenn nicht genügend Personal für eine Schicht da ist, kann durch dieses neue Thekenkonzept die Theke in eine Selbstbedienungstheke umfunktioniert werden. Für die Kunden bedeutet das dann, dass sie sich zu bestimmten Zeiten selbst bedienen müssen. Definitiv ist dies eine potenziell große Umstellung für Stammkunden, die doch den persönlichen Service und die Beratung gewohnt sind.

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Erste Tests zeigen Erstaunliches

Zunächst geht Edeka vorsichtig vor und startet die geplanten Änderungen nur in einigen Regionen – darunter in Nord- und Südbayern sowie in Nord- und Minden-Hannover. In diesen Testmärkten soll es zu bestimmten Zeiten keine bedienten Theken mehr geben. Hier kommt nun die Selbstbedienung für die Ware zum Einsatz. Für viele Kunden, die den persönlichen Austausch an der Theke schätzen, könnte dies wohl einen Einschnitt im gewohnten Einkaufserlebnis bedeuten. In Zeiten knapper Personalkapazitäten muss Edeka als Unternehmen aber doch neue Wege gehen, um das Geschäft zu sichern.

Auch in der Region Edeka Südwest werden derzeit Maßnahmen entwickelt, um den Betrieb trotz Personalmangels aufrechtzuerhalten. Man prüft, wie man die Abläufe und das Sortiment so organisieren kann, dass die Theken mit weniger Personal funktionieren. Edeka betont dabei aber, dass trotz der geplanten Umstrukturierungen der Servicegedanke nicht verloren gehen soll. Ob die flexiblen Theken langfristig in allen Märkten eingeführt werden, hängt vom Erfolg der aktuellen Testphasen und dem Feedback der Kunden ab.