Preise steigen weiter – Wird es bald keine Einfamilienhäuser mehr geben?

Eine Immobilie mit Grundstück.
Symbolbild

Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg: Beides hat Auswirkungen auf die Lieferketten der Bauindustrie. Steht das Einfamilienhaus vor dem Ende?

Materialmangel und stetig ansteigende Kosten. Das sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges. Die Baubranche leidet besonders stark.

In den nächsten Jahren wird noch fertiggestellt, danach ist Schluss

Das Jahr 2021 hat Wohnungsbau Rekorde verzeichnet.  Dies betraf besonders die Fertigstellung. So werden für das Jahr 2022 noch gute Zahlen erwartet. 2023 wird es zu enormen Einbrüchen kommen. Dies sagt Hans Maier, Direktor des Verbands der bayrischen Wohnungswirtschaft (vdw).

Diese Einschätzung teilt auch der norddeutsche Schwesterverband VNW. Laut diesem, wird es endgültig in den Jahren 2024/2025 zu einem massiven Stopp in der Baubranche kommen. Bis dahin werden sich die aktuellen Aufträge wohl noch ziehen.

Beide Verbände bieten bezahlbaren Wohnraum. Dort sind überwiegend sozial orientierte Genossenschaften und kommunale Wohnungsgesellschaften zusammen geschlossen.

Preissteigerungen und Materialengpässe. Die Unternehmen klagen. 

Die Preise sind unkalkulierbar geworden. Grund hierfür sind die Lieferschwierigkeiten. Lieferanten von Baustoffen geben daher nur noch tagesaktuelle oder gar keine Preise an. Und das für viele Materialien.

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So etwas gab es noch nie

An der Auftragslage scheitert es derzeit nicht. Allerdings die Rohstoffe nur sehr schwer zu beschaffen.  Außerdem muss man ca. alle acht Wochen mit hohen Preissteigerungen rechnen.

Unternehmern der Baubranche ist es derzeit nicht möglich, Festpreise anzubieten. Die Preise und deren Steigerung sind unberechenbar geworden: Folglich ist die Gefahr eines Verlustes zu hoch. Deswegen nehmen viele Firmen keine Aufträge mehr an.

Einfamilienhäuser sind besonders von dieser Entwicklung betroffen. Die Kosten sind in Relation viel zu hoch. Dies bedeutet langfristig eine Verschiebung der Struktur. Es werden mehr Häuser mit mehreren Geschossen gebaut werden.

Dieser Wandel ist nicht ganz neu: Laut dem Statistischen Bundesamt in Deutschland geht der Anteil an Einfamilienhäusern zurück – Und zwar schon seit dem Jahr 2005. Es werden häufiger Häuser für mehrere Familien gebaut. Familien können sich Einfamilienhäuser nicht mehr leisten.