Noch teurer: Weiter steigende Preise bei Lebensmittel kommen

Joghurt im Supermarktregal.
Symbolbild

Verbraucherinnen und Verbraucher in Baden-Württemberg müssen sich auf weiter steigende Preise für regional erzeugte Qualitätslebensmittel einstellen.

In der Landwirtschaft gibt es Druck wegen gestiegener Energiekosten, auch die Preise für Dünger ziehen an, wie der Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands, Roman Glaser, am Montag in Stuttgart bei einer Online-Pressekonferenz mitteilte.Die hohe Inflation macht bereits vielen Menschen zu schaffen. Die Teuerungsrate im Südwesten betrug im April im Vergleich zum Vorjahresmonat sieben Prozent. Überdurchschnittlich kletterten die Preise unter anderem für Nahrungsmittel wie Brot und Fleisch. Ute Bader, Vize-Bereichsleiterin für die Beratung von Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften beim Verband, sagte, die Anbieterseite brauche dringend Preiserhöhungen, «um überhaupt weitermachen zu können».In einer Genossenschaft treten selbstständige Mitglieder gemeinsam auf, um beispielsweise bessere Bedingungen beim Absatz und der Beschaffung zu erreichen. Im Südwesten ist laut Verband rund jeder dritte Mensch Mitglied einer Genossenschaft – das betrifft vor allemBanken. «In keinem anderen Bundesland ist die Mitgliederdichte so hoch wie im Südwesten», hieß es in einer Mitteilung.  Glaser sagte, Kreditinstitute pochten im Dauerstreit um Kontogebühren auf Rechtssicherheit und strebten eine Gesetzesänderung an. Die Deutsche Kreditwirtschaft – also nicht nur die zum genossenschaftlichen Bereich gehörenden Volks- und Raiffeisenbanken – habe ein Gutachten in Auftrag gegeben, das als Grundlage dienenkönnte.Ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) sorgt seit längerem für Ärger. Das Gericht hatte im April 2021 entschieden, dass Kreditinstitute bei Änderungen von Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) die Zustimmung ihrer Kundinnen und Kunden einholen müssen. Geldhäuser müssen daher nachträglich um Zustimmung zu aktuellenGebühren bitten. Zudem können Bankkunden Gebühren zurückfordern, die Institute ohne explizite Einwilligung erhoben haben.Eine Sprecherin des Bundesverbands deutscher Banken bestätigte auf Anfrage, dass ein Gutachten in Auftrag gegeben wurde. Die Deutsche Kreditwirtschaft setze sich dafür ein, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen «für Änderungen von auf Dauer angelegten Verträgen künftig praxisgerechter gestaltet werden». Das BGH-Urteil löse unter anderem übermäßige Bürokratie aus. /dpa

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