Nach Schließungswelle: Erste Bäckereien setzen Kopfgeldjäger ein

Ein Regal in der Bäckerei mit frischen Backwaren. Auf mehreren Etagen findet man verschiedene Sorten von Brot und einige Panini.
Symbolbild © istockphoto/koldo studio

Immer mehr Geschäfte müssen schließen – die Zahl ist dabei so hoch wie noch nie. Besonders Bäckereien haben dabei das Nachsehen. Manche greifen deshalb nun zu drastischen Maßnahmen.

Sich heutzutage über Wasser zu halten, verlangt oftmals leider nicht nur das notwendige Können. Denn auch andere Faktoren wie Wirtschaft und Personal tragen einen erheblichen Teil zum Erhalt eines Betriebes bei. Dies macht den ein oder anderen kreativ – eine Bäckerei setzt nun Kopfgeldjäger ein, um ihr Problem zu lösen.

Qualifiziertes Personal in Bäckereien wird rar

Dass immer mehr Geschäfte Probleme damit haben, sich durchzuschlagen, ist nicht erst seit Corona ein Thema. Dennoch hat sich speziell in den letzten Jahren die Lage noch einmal zusätzlich verschlechtert. Insbesondere Unternehmen wie Bäckereien, die im Verkauf tätig sind, leiden unter den sich zunehmend verändernden Bedingungen.

Denn nicht nur Energiekrise und Pandemie stellen für die Geschäfte große Herausforderungen dar. Vor allem der Mangel an Personal ist für die Bäckereien ein riesiges Problem. Während in den Backstuben vergangener Zeiten fast ausschließlich professionelle Fachverkäufer gearbeitet haben, ist dies in der schnelllebigen Zeit heutzutage nicht mehr der Fall. Den Experten zufolge soll die Anzahl der Bäckerlehrlinge sowie der Auszubildenden im Fachverkauf um rund 30 Prozent abgenommen haben.

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In den meisten Fällen erfolgt heutzutage lediglich nur noch eine Anlernphase, bei der die Vermittlung von Hintergrundwissen oftmals ausbliebt. Ebenso seien die Vollzeitstellen in den Bäckereien nicht sonderlich beliebt. Qualifiziertes Fachpersonal steht dafür nur noch selten zur Verfügung.

Bäckerei wirbt mit ausgefallenen Mitteln

Eine bayrische Bäckerei leidet besonders stark unterm Personalmangel. Erst vor Kurzem musste sie bereits eine ihrer Filialen schließen. Gerade so halten sich die weiteren Geschäfte noch über Wasser. Um das so dringend benötigte Fachpersonal anzuwerben, greift der Chef der Bäckerei nun zu aufgefallenen Maßnahmen. In jeder seiner Filialen kann man ab sofort ein Schild finden, das nach “Kopfgeldjägern” sucht, die qualifizierte Mitarbeiter anwerben. Eine Summe von 2.000 Euro verspricht der Aushang für die Vermittlung.

Rund 100 Angestellte arbeiten in der Bäckerei. Dass das Personal in seinem Betrieb fachkundig sein muss, ist dem Chef aufgrund der Qualität seiner Produkte besonders wichtig. Eine weitere Bedingung für die idealen Kandidaten: Mitarbeiter, die Vollzeit arbeiten wollen und die Tätigkeit genauso lieben wie der Chef selbst.