Nach Milch & Co: Pfandpflicht kommt für nie dagewesene Produkte

Ein Mann wirft eine Pfandflasche in den Automaten, die er aus einer Plastiktüte genommen hat. Neben dem Pfandautomaten steht zu beiden Seiten jeweils noch ein Pfandautomat.
Symbolbild © imago/Geisser

Eine Pfandpflicht kam für bestimmte Produkte bisher nicht infrage. Ein spezieller Artikel wird von einem deutschen Händler aber jetzt tatsächlich mit Pfand im Sortiment geführt, was die Kunden überraschen dürfte.

Das gab es bisher noch nie. Als erster Händler in der Bundesrepublik bietet dieser Markt seinen Kunden ein bestimmtes Produkt in Verpackungen mit Pfand an. Für viele Menschen wird das vermutlich eine besondere Veränderung sein.

Pfandpflicht könnte kommen für Produkte in diesen speziellen Verpackungen

Ein Blick auf die Verpackung oder auf das Preisschild im Supermarkt verrät Kunden, ob es sich um Produkte mit Pfandverpackung handelt. Seit 2024 hat sich die Pfandpflicht ausgeweitet. Sofern beispielsweise Milch- und Milchmischgetränke in einer Plastikflasche daherkommen, müssen sie jetzt mit Pfand angeboten werden. Für Weinflaschen aus Glas gibt es bisher keine Pfandpflicht. Ein neues Pfandsystem wird allerdings häufig diskutiert. Jetzt bietet Edeka Südwest das alkoholische Getränk erstmals in Mehrwegflaschen mit Pfand an. Eine Pflicht besteht jedoch weiterhin nicht.

Nach Angaben des Bundesumweltministeriums wolle man Mehrwertangebote aber dennoch weiterhin fördern und ausweiten. Dass eine Pfandpflicht für Weinflaschen kommt, liegt demnach im Bereich des Möglichen. Ganz einfach ist die Umsetzung aber nicht: Viele Weine kommen bisher aus dem Ausland. Flaschen zum Exporteur zurückzuführen, dürfte demnach wohl mit einem nicht unbedeutenden Mehraufwand verbunden sein. Wird tatsächlich eine Pfandpflicht eingeführt, muss man hier einige Kompromisse für die Marktteilnehmer finden.

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Das gilt für das neue Angebot in Pfandflaschen

Die Edeka-Weinflaschen gelten als Vorreiter für neue Pfandsysteme in dieser Kategorie. Es handelt sich um 0,75-Liter-Mehrwegflaschen, die den Kunden nun angeboten werden. Wer einen Blick darauf wirft, könnte durchaus überrascht sein: Man kann die Flaschen einfach in den Pfandautomaten werfen und bekommt 25 Cent erstattet. Zunächst sollen es nur einige Weinsorten im Sortiment sein, die in Baden-Württemberg in Pfandflaschen in den Regalen stehen. Aber das Konzept findet offenbar Anklang. Medienberichten zufolge soll es einen weiteren großen Lebensmitteleinzelhändler im Land geben, der nachziehen möchte.