Nach 40 Jahren: Traditionsgeschäft schließt in deutscher Großstadt

Ein Traditionsgeschäft wird dauerhaft geschlossen.
Symbolbild © imago/Bihlmayerfotografie

Für die Kunden ist das natürlich eine sehr bittere Nachricht. Dieses Traditionsgeschäft schließt dauerhaft seine Türen. Nach über 40 Jahren ist es damit nun endgültig vorbei.

Schweren Herzens verkündet man das Ende des nächsten geliebten, langjährigen Ladens. Nach mehr als vier Jahrzehnten voller Erinnerungen und bedeutender Momente wird man diese Türen nicht mehr öffnen. Das Sterben der Innenstadt macht auch vor Bochum nicht halt – weshalb jetzt auch dieses Traditionsgeschäft schließt.

Aus und vorbei

Die Entscheidung, die Tätigkeiten hier einzustellen, markiert das Ende einer Ära und ist den Besitzern gewiss nicht leichtgefallen. Ihnen sowie den Stammkunden verpasst dieser leider unvermeidliche Schritt vor allem eines: ein Gefühl schmerzlicher Leere. Eines ist gewiss – Bochums Innenstadt ist dadurch, dass dieses Traditionsgeschäft schließt, um einiges ärmer geworden. Was einst als Symbol der Stabilität und der Vertrautheit galt, ist inzwischen Geschichte.

Traditionsgeschäft schließt

Am vergangenen Wochenende traf es erst eine 100-jährige Bäckerei, die dichtmachen musste – heute ist das “Wohnstudio van der Vis” an der Reihe. 43 Jahre lang führte Inge van der Vis ihren geliebten Laden und ist nun gezwungen, einen Schlussstrich zu ziehen. Ihre Tochter Tine, mit der Inge das Geschäft zusammen leitete, gibt nicht dem Wohnstudio die Schuld. Beliebt seien sie gewesen und an Stammkunden habe es auch nicht gemangelt. Das Problem sei allgemeiner Natur. Die Menschen bestellten ihre Artikel inzwischen im Internet oder sie kaufen gleich bei riesigen Ketten ein. Diese können durch ihr Monopol-Dasein die Preise der Produkte natürlich viel weiter nach unten drücken und sie somit um einiges billiger anbieten. Da können sowohl der Schmuck als auch die Kleidung und die Deko des Wohnstudios Van der Vis noch so exklusiv sein. Wenn die Einnahmen und die Zahlen nicht stimmen, schließt irgendwann auch das sympathischste Traditionsgeschäft.

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Als Inge van der Vis ihr Wohnstudio im Jahr 1981 eröffnete, stand es noch am Dr.-Ruer-Platz. Der eine oder andere mag sich vielleicht noch dran erinnern, als der Laden 1998 dann schließlich in die Grabenstraße umzog. Seit diesem Tag war auch Tochter Tine mit an Bord, die sich sofort in das Wohnstudio van der Vis verliebte. Umso schwerer fällt jetzt der traurige Abschied.