Nach 160 Jahren: Deutsches Familienunternehmen steht vorm Aus

Kunden stehen in einem Möbelhaus und kaufen ein. An der Wand hängen verschiedene Sofas. Hinter den Menschen steht ein Regal mit Bettwäsche. Ein deutsches Familienunternehmen steht nun vorm Aus.
Symbolbild © imago/ITAR-TASS

Und wieder hat es ein deutsches Familienunternehmen erwischt, das letztlich nach 160 Jahren vor dem Aus steht. Der Inhaber hatte keine andere Wahl, als den Insolvenzantrag zu stellen.

Unerbittlich rollt die Pleitewelle weiter über die Unternehmen in Deutschland hinweg und reißt sowohl kleine als auch große, neu gegründete als auch langjährig bestehende Familienunternehmen in die Insolvenz. Nun trifft es ein weiteres deutsches Familienunternehmen, das nun vor dem Aus steht. Nach 160 Jahren könnte dies das Ende bedeuten.

Unternehmen scheitern an der Wirtschaftslage

Wir berichten regelmäßig über die nicht enden wollende Zahl der Insolvenzen. Jeden Tag kommen unzählige hinzu und ein Rückgang der Zahlen scheint laut Experten vorerst nicht in Sicht zu sein. Weder die Verbraucher noch die Unternehmen können aus diesem Teufelskreis ausbrechen. Denn beide Seiten sind voneinander abhängig. Da die Menschen mit weniger Geld auskommen müssen und generell alle Ausgaben steigen, investieren sie weniger in kleinere und größere Anschaffungen. Wenn investiert werden muss, dann wählen die meisten Menschen die günstigsten Alternativen oder üben sich in Verzicht. Dadurch sinken die Umsätze der Unternehmen, die Kosten jedoch bleiben. Das treibt viele Betriebe in die Insolvenz.

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Weiteres deutsches Traditionsunternehmen streicht die Segel

Indessen trifft es ein weiteres deutsches Traditionsunternehmen, das vor dem Aus steht. Lange Zeit galt der ostwestfälische Möbelhersteller Schröder sogar als IKEA-Konkurrent. Bereits seit 1864 produziert Schröder seine Möbel in der Region. Doch sowohl die Zurückhaltung der Kunden bei einer größeren Anschaffung als auch die Konkurrenz auf dem regionalen Markt und im Internet haben das Familienunternehmen in finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Der Inhaber Dr. Dr. Franz-Hendrik Schröder sah jedoch keine andere Möglichkeit und stellte am 8. Juli beim Amtsgericht Paderborn den Insolvenzantrag.

Trotzdem soll der Geschäftsbetrieb erst einmal wie gewohnt weiterlaufen. Dr. Schröder erhofft sich durch die Insolvenz, dass er die Firma neu aufstellen und so wieder zum Erfolg führen kann. Unterstützt wird er dabei von Rechtsanwalt Dr. Yorck Tilman Streitbörger, welcher der vorläufige Insolvenzverwalter des Unternehmens ist. Zumindest ist die Polsterfabrik Schröno, die Schwester des Unternehmens, nicht von der Insolvenz betroffen. Derzeit ist jedoch noch alles offen.