Kaufland führt in seinen Filialen ein neues Produkt ein. Und zwar aus einem dramatischen Grund. Denn viele Menschen sind verzweifelt.
Die Milch bei Kaufland hat eine neue Verpackung. Das ist an sich nicht ungewöhnlich. Der Grund jedoch schon. Die Inflation steigt immer mehr. Hersteller und Händler geraten an ihre Grenzen. Somit greifen sie zu drastischen Maßnahmen.
Preisschraube als einzige Alternative
Händler und Hersteller sehen sich immer mehr gezwungen, ihre Preise zu erhöhen. Und auch die Preisverhandlungen verhärten sich. Es kommt immer öfter zu Lieferstopps wegen Uneinigkeit.
Die Problematik betrifft vorwiegend Nahrungsmittel. Die Preise für Butter und Milch gehen derzeit durch die Decke. Butter verteuerte sich um ganze 72,2 Prozent, Milch um mehr als 50 Prozent. Dies gibt das Statistische Bundesamt an. Und ein Ende der Preiserhöhungen ist derzeit nicht in Sicht. Im Januar kommen weitere Preiserhöhungen, zumindest im Frischmilch-Segment. Damit rechnet der Hauptgeschäftsführer des Milchindustrieverbands.
Kaufland-Kunden dürfen sich freuen
Kunden von Kaufland erwartet jedoch zunächst einmal eine positive Überraschung. Denn die Supermarktkette startete zusammen mit Schwarzwaldmilch eine Sonderaktion. Damit wollen sie Solidarität demonstrieren. Kunden werden entlastet, der Erzeuger jedoch nicht belastet.
Das Besondere an dieser Milch ist die Verpackung. Denn diese hat ein ungewöhnliches Design. Der Drehverschluss fehlt. Die Milch wird mit sogenannten “Knick-&-ab-Laschen” geöffnet. Dies spart 0,08 Cent pro Packung. Außerdem ist die Umverpackung, in der die einzelnen Milchkartons enthalten sind, naturfarben und weist keine Beschriftung auf.
Das steckt hinter der neuen Verpackung
Die Milch wird im Prospekt mit den Worten „Einfach gemeinsam füreinander in besonderen Zeiten“ beworben. Die Idee: Durch eine einfachere Verpackung kann Kaufland die H-Milch weiterhin günstig anbieten. Ohne Abstriche bei Qualität oder Auszahlungspreis für die Erzeuger. Somit gewinnen alle Beteiligten bei dieser Aktion.
Alle leisten einen Beitrag zu dieser Sonderaktion. Dies zumindest vermutet die Lebensmittelzeitung. Denn sie geht davon aus, dass der Handel auf einen Teil der Gewinnspanne verzichtet. Somit werden Konsumenten bei einem Grundnahrungsmittel entlastet und die Milchbauern gleichzeitig nicht belastet.
