Kunden entsetzt: Erste Supermärkte führen “Vegan”-Steuer ein

Auf einer Falafel-Verpackung vom Tiefkühlregal im Supermarkt ist neben dem leuchtenden Grün der Verpackung ein gelb-grünes Vegan-Label als Kennzeichnung auf dem Lebensmittel zu sehen.
Symbolbild © IMAGO/Bihlmayerfotografie

Vegetarische Ersatzprodukte gibt es schon länger in den Regalen und Tiefkühlabteilungen von Discountern und Co. Doch nun sind einige Kunden berechtigterweise überrascht darüber, dass erste Supermärkte eine sogenannte “Vegan”-Steuer einführen.

Wer sich gesünder im Alltag ernähren möchte, dem stehen dafür 2024 viele Möglichkeiten und Wege offen. Viele greifen auf Fleischalternativen und Veggie-Ersatzprodukte zurück. Dabei können die Kunden sich jedoch nicht erklären, dass die ersten Supermärkte jetzt eine “Vegan”-Steuer einführen.

Der Wandel beim Angebot und Preis veganer Produkte

Lange Zeit haftete veganen Produkten das unbeliebte Image an, eine teure Alternative zu tierischen Erzeugnissen zu sein. Diese Vorstellung ist inzwischen wohl oder übel tief in den Köpfen vieler Konsumenten verankert. Doch es gibt aktuelle Entwicklungen, die zeigen, dass sich dieses Bild zunehmend ändert. Denn laut der Ernährungsorganisation ProVeg International gleichen sich die Preise für pflanzliche und tierische Lebensmittel immer mehr an. Für viele ein Grund zur Freude. So sind die Preisdifferenzen in vielen Kategorien mittlerweile so gering, dass sie kaum noch ins Gewicht fallen. Alte Klischees der teuren veganen Produkte bleiben aber und werden weiterhin befeuert.

Ein besonders kurioser Fall erregt nun die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Ein Kunde von Kaufland postete auf der Plattform Reddit ein Preisschild für eine vegane Alternative zu Joghurt. Auf den ersten Blick schien der Preis von 99 Cent pro Becher à 125 Gramm normal, doch der angegebene Kilopreis von 7.920 Euro sorgte dann doch für große Verwirrung. Diese Diskrepanz führte darauf zu Spekulationen über eine sogenannte “Vegan-Steuer”. Doch zum Glück stellte sich schnell heraus, dass es sich lediglich um einen technischen Fehler handelte.

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Die tatsächliche Preisentwicklung zeigt neue Perspektiven

Die Realität zeigt sich bei einem genaueren Blick auf die Entwicklung der Preise für vegane Produkte. Während Verbraucher 2022 noch durchschnittlich 53 Prozent mehr für pflanzliche Lebensmittel ausgeben mussten, hat sich dieser Unterschied im Preis laut ProVeg International 2023 auf 25 Prozent verringert. Diese positive Entwicklung zeigt allen Zweiflern, dass vegane Produkte zunehmend ihren Luxusstatus verlieren und erschwinglicher werden.

Aktuelle Preisvergleiche belegen zudem, dass in vielen Kategorien, wie etwa bei Milch, Schnitzel oder Fischstäbchen, die Preise veganer und tierischer Produkte mittlerweile sogar nahezu identisch sind. Discounter wie Aldi Nord und Aldi Süd schneiden hierbei in Tests besonders gut ab und bieten in fünf von zwölf getesteten Kategorien vegane Produkte zu konkurrenzfähigen Preisen an. Dieser Trend verdeutlicht, dass vegane Alternativen längst nicht mehr den finanziellen Nachteil mit sich bringen, den sie einst hatten.