In Großstädten: Neues Verbot kommt bald auf Gartenbesitzer zu

Ein Mann steht in seinem Garten und trimmt mithilfe eines Rasentrimmers seinen Rasen. Er trägt eine kurze Hose und Sandalen. Es scheint Sommer zu sein. Der Rasen leuchtet in einem satten Grünton.
Symbolbild © istockphoto/Tetiana Strilchuk

Bürger aufgepasst: Denn in einigen großen Städten kommt jetzt ein neues Verbot auf alle Gartenbesitzer zu. Dabei geht es um den Schutz extrem gefährdeter Tiere.

Gartenarbeit kann zeitraubend sein und so machen es sich die Menschen gerne möglichst einfach. Doch auf die Menschen in Großstädten kommt jetzt sehr wahrscheinlich ein vollkommen neues Verbot zu.

Die Maschinen sind gefährlich

Wer einen eigenen Garten hat, weiß, dass schnell mehrere Stunden Arbeit im Monat für die Pflege zusammenkommen. Selbst diejenigen, die keine aufwendig bepflanzten Blumenbeete oder Gemüsegärten ihr Eigen nennen, kommen um eine Aufgabe nicht herum. Denn der Rasen muss auch im schlichtesten Garten ab und zu gemäht werden. Um sich den Kampf mit einem unhandlichen Rasenmäher und die dazu notwendige Zeit zu sparen, greifen immer mehr Menschen zur praktischen Alternative.

Sie schaffen sich Mähroboter an und lassen die Maschinen die Arbeit für sie erledigen. So zeitsparend die Technik auch ist, so gefährlich kann sie für kleine Gartenbewohner sein. Denn auch vor Lebewesen machen die Roboter keinen Halt. So leiden vor allem Igel unter dem Trend. Denn die meisten Menschen lassen die Roboter nachts durch den Garten streifen, wenn auch die gestachelten Vierbeiner unterwegs sind. Die schrecklichen Folgen sollen eingedämmt werden. Und so kommt wohl schon bald ein neues Verbot auf Gartenbesitzer zu.

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Die Statistik ist schockierend

Während andere kleine Tiere schnell Reißaus nehmen, wenn sie einen Mähroboter bemerken, werden Igel häufig zum Opfer der Maschinen. Denn sie sind keine Fluchttiere und schützen sich durch das Aufstellen ihrer Stacheln. Corinna Hölzel vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) bringt das Problem mit dieser Erklärung in einem Interview auf den Punkt. Gestützt wird ihre Aussage mit der schockierenden Anzahl verletzter Igel zwischen Juni 2022 und September 2023. Denn die Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung haben in diesem Zeitraum unglaubliche 370 Fälle verletzter Igel dokumentiert.

Den Zahlen zufolge schaffen es knapp die Hälfte aller verletzten Tiere nach einem solchen Unfall nicht mehr, sich zu erholen. Der BUND möchte die deutschen Igel schützen und fordert die Städte jetzt auf, aktiv etwas zu tun. So soll in einigen Großstädten schon bald ein neues Verbot kommen. Konkret soll die Nutzung der Roboter dann, sobald es dunkel wird, verboten sein. Die Städte Köln und Düsseldorf prüfen die Durchsetzung der neuen Regelung aktuell. Ob Gartenbesitzer sich bald neue Routinen überlegen müsse, bleibt abzuwarten.