Grünes Licht: Erste Supermärkte öffnen auch sonntags für Kunden

Eine ältere Frau steht nachdenklich vor einem Regal in einer Filiale eines Aldi-Marktes. Es gibt ein reiches Sortiment an Wurst, Butter und Käse, unter anderem von Billig-Marken.
Symbolbild © imago/Sven Simon

Das ist doch einmal eine verbraucherfreundliche Nachricht: Die ersten Supermärkte öffnen jetzt auch sonntags für ihre Kunden. Doch dafür müssen sie ganz bestimmte Bedingungen erfüllen.

Für viele von uns ist die Woche so vollgepackt mit Arbeit und anderen Terminen, dass zum Einkaufen kaum Zeit bleibt. Am Sonntag, dem einzig freien Tag für viele, würde sich die Gelegenheit bieten, doch an diesem Ruhetag haben alle Läden geschlossen. Jetzt gibt es jedoch eine erfreuliche Nachricht: In einem Bundesland öffnen die ersten Supermärkte in Zukunft für ihre Kunden auch sonntags. Dabei müssen jedoch bestimmte Bedingungen erfüllt sein.

Alte Tradition: Sonntag ist ein gesetzlicher Ruhetag

Dass sonntags niemand arbeitet und auch keine lauten Tätigkeiten ausgeführt werden dürfen, geht auf die Zeit zurück, als die Kirche noch maßgeblich das Leben der Menschen in Deutschland bestimmte. “Am siebten Tage sollst Du ruhen”, lautet ein bekanntes Wort aus der Bibel. Dies wurde im Jahr 1900 im Ladenöffnungsgesetz auch per Gesetz festgeschrieben. Für die arbeitende Bevölkerung ist dieses Gesetz ein Segen, denn an wenigstens einem Tag in der Woche muss man nicht arbeiten, sondern kann sich ausruhen. Auch wenn so mancher von uns gern den Sonntag zum Einkaufen nutzen würde.

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Mit der Zeit gehen: Ein Bundesland prescht vor

Doch nun will es das Bundesland Hessen anders machen. Laut einem Landtagsbeschluss dürfen Supermärkte hier auch sonntags für ihre Kunden öffnen. Aber nur, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Die wichtigste Bedingung dabei ist, dass es in den Geschäften kein Personal geben darf. Das bedeutet, dass alles vollautomatisch abläuft – vom Einkauf bis hin zur Bezahlung. Weiterhin dürfen die Märkte eine Fläche von 120 Quadratmetern nicht überschreiten.

Da viele Supermärkte eine Fläche von mehreren Hundert Quadratmetern und mache sogar über 1.000 Quadratmeter haben, wird wohl kein normaler Lidl, Rewe oder Edeka am Sonntag geöffnet haben. Das bedeutet ebenfalls ein stark eingeschränktes Sortiment, das nur die wichtigsten Artikel des alltäglichen Bedarfs abdeckt. Nicht dazu gehören beispielsweise Zeitschriften, Bücher oder Strumpfhosen. Wer jedoch sonntags unbedingt noch Brot und Aufschnitt benötigt, wird dies in Zukunft in einem Mini-Markt vorfinden.