Durchgesickert: Krankenkasse soll wohl noch teurer werden für alle

Zwischen vielen unterschiedlich hohen Geldscheinen liegt eine Krankenkassenkarte. Es sind mehrere 50-Euro- und 20-Euro-Scheine und die Krankenkassenkarte ist von der AOK.
Symbolbild © imago/Lobeca

In Deutschland muss jeder krankenversichert sein, auch wenn es manchmal lästig erscheint. Besonders ärgern dürfte viele nun die Tatsache, dass die Krankenkasse wohl noch teurer werden soll – und das für alle Beitragszahler und Mitglieder.

Vom monatlichen Lohn muss jeder beschäftigte Bürger in Deutschland einen Teil an die gesetzliche oder private Krankenversicherung abtreten. Auch wenn es manchmal wehtut, ist es für eine gute Gesundheitsversorgung in der Bundesrepublik nötig. Nun sollen aber die Krankenkasse und ihre Beiträge für alle noch teurer werden.

Prognosen zur Beitragserhöhung bei den Krankenkassen

Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland sehen sich mit steigenden Ausgaben konfrontiert. Keine rosigen Aussichten für Beitragszahler also, denn Experten warnen, dass die Beiträge der Versicherten sich bereits 2025 um bis zu 0,6 Prozentpunkte erhöhen könnten. Diese Prognose basiert auf der fundierten Annahme, dass die Kassen einen zusätzlichen finanziellen Bedarf haben, um ihre Leistungen aufrechtzuerhalten. Besonders die Kosten, die durch neue gesetzliche Vorgaben entstehen, sind in dieser Berechnung noch nicht berücksichtigt.

Erst kürzlich, im Jahr 2023, wurde der Zusatzbeitrag auf durchschnittlich 1,7 Prozent angehoben. Diese Erhöhung war notwendig, um ein Defizit von 17 Milliarden Euro zu decken. Durch die steigenden Leistungsausgaben, die für 2025 um weitere 5 bis 5,5 Prozent prognostiziert werden, bleibt die finanzielle Lage angespannt. Während die Beitragseinnahmen ebenfalls steigen, reicht dies möglicherweise nicht aus, um die Ausgaben zu decken.

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Auf diese Belastungen müssen sich Versicherte einstellen

Um die finanzielle Stabilität der gesetzlichen Krankenkassen zu gewährleisten, hat die Ampel-Regierung jedoch 2023 zusätzliche Mittel bereitgestellt. Trotz des Sparkurses der Regierung und eines Defizits der Kassen im letzten Jahr betonte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mehrfach, dass Leistungskürzungen keine Option seien. Dennoch bereiten sich die Krankenkassen auf zusätzliche Kosten vor, die durch geplante Maßnahmen wie die Neuaufstellung der Kliniken und verbesserte Bedingungen für Hausärzte entstehen könnten. Diese Maßnahmen könnten 2025 zu zusätzlichen Ausgaben von bis zu 2 Milliarden Euro führen.

Die finanzielle Belastung der Versicherten durch mögliche Beitragserhöhungen ist wie immer ein zunehmend kontroverses Thema. Kritiker bemängeln vor allem, dass Beitragsgelder für allgemeine öffentliche Leistungen verwendet würden. Das belaste Kassenmitglieder und Arbeitgeber in einem unverhältnismäßig hohen Umfang. Besonders die Kosten für die Versorgung von Bürgergeldempfängern sorgen für Unmut, da man diese nicht durch Steuermittel, sondern durch Beitragsgelder decken muss. Es bleibt abzuwarten, wie die Politik und die Krankenkassen diese Probleme angehen, um eine stabile und faire Gesundheitsversorgung für alle zu sichern.