Deutsche Bäckerei-Kette insolvent – “Öffnungszeiten eingeschränkt”

Eine Kundin steht in einer Bäckerei vor einer Auslage von verschiedenen Backwaren wie Brot, Brötchen und Süßgebäck. Viele Bäckereien führen jetzt eine Zusatzgebühr ein.
Symbolbild © imago/Sven Simon

Die Geschäfte sind hier jetzt nur noch bedingt geöffnet. Unvermeidbar ist die folgende deutsche Bäckerei-Kette insolvent gegangen. Wie es weitergehen soll, ist zurzeit völlig ungewiss. 

Jetzt sind die Öffnungszeiten bis auf Weiteres eingeschränkt. Doch vielleicht müssen hier die Türen schon bald für immer schließen. Eine deutsche Bäckerei-Kette ist insolvent.

Ungewisse Zukunft für insolvente Bäckerei-Kette

Man hatte gehofft, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland wieder bessert. Schließlich haben die Corona-Maßnahmen ein Ende gefunden, und die Inflation hat sich auch wieder ein bisschen beruhigt. Außerdem genießen wir momentan den Frühsommer, und auch die Fußball-Europameisterschaft bringt viele Menschen auf andere Gedanken. Realität ist aber leider, dass die Pleitewelle, die vor ungefähr vier Jahren ihren Anfang nahm, bis heute nicht aufhört. Das Gegenteil ist sogar der Fall, wie das Statistische Bundesamt bestätigt. Im April dieses Jahres gab es 28,5 Prozent mehr angemeldete Insolvenzen verglichen mit dem April 2023. Dass die folgende deutsche Bäckerei-Kette insolvent ist, stellt keine Ausnahme dar.

Bei Aldi drohen leere Regale, weil hier eine wichtige Firma pleite ist. Die vor drei Wochen insolvent gegangene deutsche Bäckerei-Kette aber ist keine andere als Sternenbäck. Momentan betreibt man bundesweit noch 123 Filialen, von denen die meisten im Süden Deutschlands beheimatet sind. Obwohl die Anzahl der Filialen in den letzten Jahren aus finanziellen Gründen bereits stark schrumpfen musste, konnte das die Bäckerei nicht vor der Insolvenz schützen. Die Zukunft des einstigen Erfolgsbackshops ist derzeit ungewiss. Man benötigt einen Investor. Das ist aber doppelt problematisch. Denn wer möchte ein Unternehmen retten, das bereits den zweiten Insolvenzantrag innerhalb weniger Jahre stellt?

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Die vielschichtigen Ursachen der doppelten Krise

Bevor die beliebte Bäckerei-Kette im Jahr 2020 das erste Mal insolvent ging, verfügte sie über insgesamt 215 Filialen. Der Bestand hat sich seitdem fast halbiert. Dass Sternenbäck nun vor drei Wochen das nächste Insolvenzverfahren beantragen musste, erklärt das Unternehmen mit den immer weiter steigenden Energie- aber auch Rohstoffpreisen. Letztere sind mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 leider völlig außer Kontrolle geraten. Schließlich ist das attackierte Land einer der größten Getreideexporteure der Welt. Diese Unsicherheiten in Osteuropa haben zu einer Verknappung am Markt und der Folge zu höheren Preisen für Getreide geführt.

Somit ist alles voneinander abhängig, und eine Krise führt in die nächste. Zumindest bleiben fürs Erste die 1.000 Arbeitsplätze der insolventen Bäckerei-Kette erhalten. Denn trotz Insolvenz lässt man hier die Ladentüren weiterhin geöffnet. Um Geld zu sparen, schränkt man die Öffnungszeiten aber dahingehend ein, dass es sonntags keine Brötchen mehr von Sternenbäck gibt. Die Entscheidungsträger der Kette zeigen sich dennoch optimistisch und erwarten schon bald, einen passenden Investor zu finden. Zu wünschen wäre es ihnen.