Karlsruhe Insider: Seit dem Ukraine-Krieg.
Die Preise für Getreide und Mehl sind wegen des Kriegs in der Ukraine sprunghaft angestiegen. Da die Ukraine eigentlich die Kornkammer Europas ist und viele Getreidesorten im Normalfall aus der Ukraine kommen, wäre es eigentlich kein Problem. Eigentlich – aber es ist Krieg, und somit kann das Korn und auch die Getreidesorten nicht aus der Ukraine herausgebracht werden.
Auf der Schiene geht nicht, da viele Schienenstrecken durch Panzer und Bombardierungen unterbrochen wurden, und auf dem Seeweg per Schiff geht aber auch nicht, da der Zugang zum Schwarzen Meer durch von Russland platzierten Seeminen versperrt worden ist.
Europa braucht Getreide, und schon sind sich viele im Europarat einig, dass in Zukunft mehr Getreide in den eigenen Ländern produziert werden muss, um nicht von einem Umstand abhängig zu sein.
Die zuletzt um 20 Cent angehobenen Preise für Backwaren werden weiterhin nicht reichen, sodass uns schon die nächste Preiserhöhung für Brot und Brötchen ins Haus steht.
Ganz schlimm wird es für die Bedürftigen, die ohnehin am untersten Limit leben. Einige Tafeln sind bereits geschlossen, weil nicht mehr so viele Lebensmittelspenden abgegeben werden, es aber mittlerweile weitaus mehr Betroffene und Bedürftige gibt.
Kann Brot bald für zehn Euro über die Ladentheke gehen? Daniel Schneider, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, hat eine Einschätzung abgegeben. „Die Landwirte produzieren den Weizen, die Bäcker backen das Brot. Letztere sind es, die anhand ihrer Kostenstruktur die Preise kalkulieren müssen“, sagte Schneider.
Da auch die Kosten für Energie, Personal und Herstellung steigen, müssen zahlreiche Betriebe aktuell ihre Kalkulationen überprüfen und anpassen. In einigen Regionen kostet das Brot aktuell schon 4 Euro.
Wer weiß, wohin das alles noch führen soll.
