Branche schlägt Alarm: Lieblingsprodukt der Deutschen betroffen

Frauen am Einkaufswagen am Supermarkt
Symbolbild © istockphoto/romrodinka

Im Supermarkt droht eine neue Krise. Diese bahnt sich schon länger an. Doch jetzt schlagen die Hersteller Alarm.

Kohlensäure in Deutschland ist knapp. Das bekommt die Getränkeindustrie bereits seit einigen Monaten zu spüren. Dies ist ein Problem für Hersteller von Erfrischungsgetränken und Wasser, aber auch für die Bierbrauereien.

Brauereien geraten an ihre Grenzen

Einige mussten ihre Produktion bereits einstellen. Denn Kohlenstoffdioxid ist kaum mehr verfügbar. Und falls doch, dann nur zu enormen Preisen. Besserung ist noch lange nicht in Sicht. Dies meint der Deutsche Brauer-Bund (DBB).

Die größte Belastung für die deutschen Brauer ist die Kostenexplosion nach dem Krieg in der Ukraine. Dies berichtet die Lebensmittelzeitung. Vor dem Einmarsch Russlands in sein Nachbarland kostete eine Tonne Kohlenstoffdioxid weniger als 100 Euro. Inzwischen liegen die Preise laut DBB bei bis zu 800 Euro pro Tonne. Der Grund für die enorme Preissteigerung ist die mangelnde Verfügbarkeit.

Nun müssen nach und nach immer mehr Betriebe ihre Produktion einschränken oder sogar ganz unterbrechen. Dies sagt Holger Eichele,  Hauptgeschäftsführer des DBB.

Versorgungskrise ist noch lange nicht überwunden

Das meint der Brauerei-Bund. Der Grund für den Engpass ist auch in diesem Fall die Energiekrise. Denn durch die steigenden Gaspreise mussten die Düngemittelhersteller ihre energieintensive Produktion deutlich zurückfahren. Dadurch wurde auch weniger Kohlendioxid hergestellt. Denn: Weniger Düngemittel führt zu weniger Kohlenstoffdioxid, was den Kohlensäure-Mangel zur Folge hat.

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Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)unterstützten das Wiederanlaufen der Düngemittelversorgung bereits. Die Branche ist dankbar, weiß aber auch, das es damit noch lange nicht getan ist.

Hilfsmaßnahmen müssen umgesetzt werden

Und zwar schnell und unbürokratisch. Denn die gravierende Mangelsituation besteht trotz Bemühungen BMWK und des BMEL weiterhin fort. Dazu kommt: Die Branche war schon vor dem Ukraine-Krieg schwer belastet. Denn auch durch die Coronakrise gab es Lieferengpässe und Kostensteigerungen.

Zudem gibt es noch weitere Kostensteigerungen bei Rohstoffen (insbesondere Braumalz), Verpackungen und bei der Energie und Logistik. Diese Faktoren zusammen sprengen derzeit alle Dimensionen. Solche Zustände gab es noch nie.

Nun erwartet die Brauerei-Branche von Bund und Ländern, dass die angekündigten Hilfsmaßnahmen möglichst schnell und unbürokratisch umgesetzt werden. Denn immer mehr Unternehmen sind dringend auf wirksame Hilfe angewiesen.