“Zu ungesund”: Immer mehr Ärzte warnen vor veganer Ernährung

Eine Frau isst einen Salat und vor ihr auf einem weiteren Teller befindet sich ein Veggie Burger. Sie ernährt sich offensichtlich vegan und trinkt aus einem Coffee-to-go-Becher.
Symbolbild © istockphoto/ArtMarie

Es gibt nicht wenige Ärzte, die vor einer veganen Ernährung warnen. Offenbar soll der neue Trend sehr viel ungesünder sein, als es die meisten bisher angenommen haben.

In erster Hinsicht ist die vegane Ernährungsweise für die Tiere und den Klimaschutz gut. Dennoch dachte man eigentlich, dass es auch unserem Körper guttäte, auf tierische Inhaltsstoffe zu verzichten. Doch immer mehr Ärzte sprechen sich jetzt gegen die vegane Ernährung aus.

Gut für Tiere und den Planeten, jedoch gefährlich für den Menschen

Vor zwanzig Jahren kannte man den einen oder anderen Vegetarier. Aber vegan zu sein, war damals etwas völlig Exotisches. Wie dieser Ernährungstrend dann explodiert ist, ist absolut einmalig in der Geschichte. Mittlerweile gibt es sogar vegane Bratwurst in Fußballstadien. Die Motivation dahinter ist löblich. Man möchte keinem Lebewesen schaden und etwas Gutes für den Planeten tun. Schließlich hat die Landwirtschaft mit ihrer Tierhaltung einen Anteil von rund 12 Prozent an den globalen Emissionen. Doch für ein Lebewesen soll die vegane Ernährung gar nicht gut sein, sagen viele Ärzte. Gemeint sind wir selbst, der Mensch. Viele Veganer würden dadurch nämlich an Nährstoffmangel leiden. Was also tun? Müssen nun alle Veganer zurückrudern und erst einmal ein Rührei mit Speck verzehren?

Der erste Mangel, der auftritt, wenn man auf tierische Produkte verzichtet, ist normalerweise der an Vitamin B12. Dieses ist aber wichtig für unsere Blutbildung und das Nervensystem, was bedeutet, dass ein Ausbleiben nicht nur zu Müdigkeit, sondern auch zu Nervenschäden und Gedächtnisproblemen führen kann. Da Vitamin B12 hauptsächlich in tierischen Produkten vorkommt, sind also Nahrungsergänzungsmittel notwendig. Doch es gibt noch mehr Gründe, warum Ärzte immer wieder eine komplett vegane Ernährung infrage stellen. Die Liste ist lang. Zu viele Menschen verfügen demnach über zu wenig: Eisen, Kalzium, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Jod, Zink, Protein. Kalzium bekommen wir hauptsächlich durch Milchprodukte. Und Omega-3-Fettsäuren durch Fisch. Um dies auszugleichen, kann man zu Leinsamen, Chiasamen, Walnüssen sowie Vollkornprodukten greifen. Nahrungsergänzungsmittel können einem aber auch helfen. Jedoch gibt es einen Plottwist.

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Der goldene Mittelweg ist am Ende die gesündeste Lösung

Es gibt viele Ärzte, die für eine rein vegane Ernährung eine Warnung aussprechen – das stimmt. Wer aber generell gesund ist und gut auf sich und sein Essen achtet, kann es schaffen, diese Mängel auszugleichen. Veganer müssen daher einen Fokus auf Vitamin B12, Omega-3-Fettsäuren und Kalzium setzen. Dass viele Veganer darunter leiden, dass sie zu wenige Nährstoffe zu sich nehmen, stimmt auch. Allerdings trifft das auf die gesamte Bevölkerung zu. Im Allgemeinen raten Ärzte, sich einen Großteil von der veganen Ernährung abzugucken. Denn so gut wie alle Menschen könnten mehr Obst und Gemüse gebrauchen.

Das Gesündeste für den eigenen Körper wäre es wohl, sich hauptsächlich vegan zu ernähren und ab und zu ein Stück Fisch, Eier und etwas Käse zu essen. Wer komplett vegan leben möchte, sollte es aber auch in unserer heutigen Welt mit ihrer enormen Produktvielfalt schaffen, wenn er genügend Aufmerksamkeit auf seinen Nährstoffhaushalt legt. Allerdings haben gewisse Ärzte recht, wenn sie sagen, dass eine achtlose vegane Ernährung durchaus zu Mängelerscheinungen führen kann und dann sogar ungesünder ist, als “ganz normal” zu essen.