Wolf wandert durch Deutschland und reißt Tiere – „offiziell bestätigt“

Ein grau-brauner Wolf steht allein in einem dichten grünen Wald voller grüner Büsche und Bäume. Die Sonne scheint knapp auf die Wiese und der Wolf schaut interessiert in die Kamera des Fotografen.
Symbolbild © istockphoto/Sonja Ooms

In der deutschen Natur sind viele Tiere beheimatet. Vor einigen haben manche Bürger sogar Angst. Der Wolf ist eine mythische Schreckgestalt, doch in manchen Gegenden auch ein reales, ernstes Problem. Dass nun ein Wolf durch Deutschland wandert und Tiere reißt, besorgt nicht nur die Schäfer.

Angriffe von Wölfen und anderen wilden Tieren sind selten. Vor allem auf den Menschen. Tiere wie Ziegen und Schafe reißen sie jedoch des Öfteren. Nun bereitet den Behörden ein Wolf, der durch Deutschland wandert, große Sorgen.

Ein Wolf aus der Dübener Heide: Das sind die richtigen Schutzmaßnahmen

Als Ende April in Zell im Wiesental drei tote Ziegen gefunden wurden, ahnte niemand, dass diese Vorfälle weitreichende Konsequenzen haben würden. Nach intensiven Untersuchungen stellte sich heraus, dass ein männlicher Wolf aus Sachsen-Anhalt, der aktuell durch Deutschland wandert, für die Angriffe verantwortlich ist. Die genetischen Analysen am Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik ergaben, dass der Wolf mit der Kennung „GW4070m“ aus dem Rudel in der Dübener Heide stammt. Diese Erkenntnis überraschte viele, da dies der erste Nachweis dieses Tieres im Südwesten Deutschlands ist. Bis zu diesem Punkt war unklar, ob sich der Wolf weiterhin in Baden-Württemberg aufhält oder ob er bereits weitergezogen ist.

Die Gemeinde Zell im Wiesental liegt im Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald. Hier wird von den Haltern von Schafen, Ziegen und Gehegewild erwartet, ihre Tiere vor Wolfsübergriffen zu schützen. Trotz der Schutzmaßnahmen kam es leider auch zu diesem tragischen Vorfall, was die Halter vor neue Herausforderungen stellt. Die Kosten für gerissene Tiere erstatten die Behörden zwar in der Regel, jedoch bleibt der Verlust der Tiere und der emotionale Schock für die Halter bestehen. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, die Schutzmaßnahmen weiter zu optimieren und an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen.

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Konsequenzen und zukünftige Maßnahmen

Die Anwesenheit eines Wolfs in Baden-Württemberg  aus einer so weit entfernten Region wie der Dübener Heide zeigt, wie weitläufig die Wanderungsgebiete dieser Tiere sind. Dies hat Auswirkungen auf die zukünftigen Schutzmaßnahmen und die Notwendigkeit, die Bevölkerung über das Verhalten und die Prävention aufzuklären. Die Behörden müssen nun überlegen, wie sie besser auf solche unvorhergesehenen Ereignisse reagieren können. Dazu gehören verstärkte Überwachungsmaßnahmen und eine bessere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Bundesländern.

Die Entdeckung des Wolfs „GW4070m“ in Baden-Württemberg ist insgesamt ein Weckruf für die Notwendigkeit eines umfassenden und koordinierten Ansatzes im Umgang mit der wachsenden Wolfspopulation in Deutschland. Die Herausforderung besteht darin, den Schutz der Nutztiere zu gewährleisten und gleichzeitig den natürlichen Lebensraum der Wölfe zu respektieren. Ob und wie das gelingt, bleibt abzuwarten.