Weiterer Konzern insolvent – Nächste Pleite trifft Deutschland hart

Viele Menschen in einer Einkaufsstraße mit mehreren Shops beim Bummeln. Es herrscht dichtes Gedränge und die Seiten füllen verschiedene Schilder großer und bekannter sowie kleiner Einzelhändler für Bekleidung, Deko und diverses andere.
Symbolbild © istockphoto/william87

Ein weiterer Konzern in Deutschland ist insolvent. Die Pleite ist ein echtes Drama für Hunderte Mitarbeiter. Hunderttausende Gläubiger warten auf ihr Geld und können nun ihre Forderungen stellen. 

Die Pleitewelle geht weiter. Jetzt ist ein großer Konzern in Deutschland insolvent, der Hunderttausenden Gläubigern Geld schuldet. Zu den Hauptgeschädigten zählen auch Hunderte Mitarbeiter, die ganz besonders unter der Pleite leiden.

350.000 Gläubiger: Konzern steckt knietief in Problemen

Eine Milliarde Euro Schulden weisen die Bücher des Konzerns auf, der diesen Berg nicht mehr aus eigener Kraft stemmen kann. Das Tourismus-Unternehmen FTI hatte im Juni 2024 Insolvenz angemeldet und wird jetzt vollständig abgewickelt. Die Gruppe ist der drittgrößte Reiseveranstalter Europas und steht nun vor dem Aus. Von diesem Schlag wird sich der Tourismus-Riese wohl nicht mehr erholen, denn momentan ist der Verkauf von Vermögenswerten und Tochtergesellschaften in vollen Gange. Besonders brisant ist, dass bereits gebuchte Reisen nicht mehr vom Unternehmen für die Kunden durchgeführt werden können. Sprich: FTI schuldet rund 350.000 Gläubigern Geld. Zu ihnen zählen Pauschalreisende, aber auch Gläubiger wie Banken, Reisebüros und Lieferanten.

Wie der Konzern die Gläubiger auszahlen will, steht noch in den Sternen. Pauschalreisende könnten Glück im Unglück haben, denn solche Zahlungen sind meistens über den Deutschen Reiseversicherungsfonds versichert. Rund 90 Prozent aller FTI-Kunden könnten also über diesen Weg ihr Geld zurückbekommen. Außerdem versucht der Konzern vereinzelt, Reisen auf einen anderen Veranstalter umzubuchen. Manche Gläubiger könnten jedoch Schwierigkeiten haben, den vollen Betrag ihres Urlaubs zurückzuerhalten. Einzelne Ausflüge sind zum Beispiel nicht über den Deutschen Reiseversicherungsfonds abgedeckt. Zu allem Überfluss muss der Konzern mit den stornierten Buchungen auch noch auf Provisionen in Millionenhöhe verzichten.

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Mitarbeiter schockiert: Pleite trifft die Belegschaft besonders hart

Besonders hart trifft die Pleite aber Hunderte Mitarbeiter des Konzerns. In Deutschland beschäftigt FTI circa 1.400 Angestellte, von denen mittlerweile fast die Hälfte die Kündigung in den Händen hält. Immerhin konnten 300 Angestellte bereits in anderen Betrieben unterkommen, der Rest muss sich nach dem Schock jedoch eine neue Arbeit suchen. Da die Abwicklung beschlossen ist und einige Teile von FTI bereits verkauft wurden, scheint es eindeutig zu sein, dass Unternehmensgruppe nicht mehr zu retten ist. Angesichts der Schulden in Milliardenhöhe an Banken, Fluggesellschaften, Hotels oder Reisebüros ist es unwahrscheinlich, dass von dem einstigen Tourismus-Riesen nach dem Insolvenzverfahren noch viel übrig bleiben wird.