Wegen Hitze: Leitungswasser-Alarm in deutscher Großstadt steht an

Eine Frau hält in einer Spüle ein Glas unter den fließenden Wasserhahn. Das Leitungswasser läuft heraus und sprudelt im Glas durch die Verwirbelungen. Im Hintergrund ist verschwommen die Küche.
Symbolbild © istockphoto/mheim3011

Wegen der extremen Hitze steht derzeit ein Leitungswasser-Alarm in dieser deutschen Großstadt an. Das steckt dahinter.

Sommerzeit ist Wasserzeit. Laut Experten soll man bei so heißem Wetter mindestens drei Liter pro Tag trinken. Doch jetzt sorgt genau diese Hitze dafür, dass ein Leitungswasser-Alarm in einer deutschen Großstadt ausgerufen wird. Das sind die Gründe.

So wird das Wasser trinkbar gemacht

Wir alle trinken es jeden Tag und duschen uns damit: Die Rede ist vom Wasser aus der Leitung. Aber kaum jemand weiß, wieso man Leitungswasser überhaupt so gefahrlos trinken kann. Immerhin kommt unser Trinkwasser direkt aus dem Grund-, Talsperren- oder Flusswasser. Und dieses ist voll von Schadstoffen und Krankheitserregern. Damit wir das Wasser trinken können, werden Bakterien, Algen, Schwermetalle und sonstige Schadstoffe zuerst herausgefiltert.

Es ist die sogenannte Trinkwasserverordnung (TrinkwV), die verschiedene Regeln hierzu aufstellt, zum Beispiel hinsichtlich der Aufbereitung des Wassers, der Pflichten des Wasserversorgers sowie der Überwachung dieser. Ebenfalls in dieser Verordnung geregelt sind die Grenzwerte verschiedener Stoffe im Wasser, zum Beispiel von Kupfer, Blei oder Nitrat. Sie sind so festgelegt, dass man sich keine Sorgen machen muss, wenn man das Wasser aus der Leitung trinkt. Zudem wird alles stetig überwacht.

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Diese Bedenken stecken hinter dem Leitungswasser-Alarm

Aber gründlich die Trinkwasserverordnung alles regelt, dennoch gilt: Die Überwachung erfolgt nur von der Quelle des Wassers bis zum Wasseranschluss des Endverbrauchers. Und genau da liegt das Problem. Denn viele Menschen machen einen Fehler, der bei der Hitze das Leitungswasser praktisch unbrauchbar macht. Steht das Wasser nämlich länger als vier Stunden in den Rohren, können Legionellen das Trinkwasser verunreinigen. Besonders bei Temperaturen zwischen 25 und 50 Grad vermehren sich diese Bakterien besonders gut. Bei hoher Konzentration können Legionellen die Atemwegserkrankung Legionellose hervorrufen. Diese kann zu Fieber und sogar zu einer Lungenentzündung führen.

Die Verbraucherzentrale NRW hat die Einwohner der Stadt Dortmund aus diesem Grund nun nochmals zu erhöhter Vorsicht aufgerufen. Man solle das Wasser lieber erst einmal dreißig Sekunden laufen lassen, bevor man es verwendet oder trinkt, also so lange, bis es kühl aus dem Hahn fließt. Will man das erste Wasser nicht verschwenden, kann man es ganz einfach zum Blumengießen oder Putzen verwenden.