Vier-Tage-Woche könnte wohl in Deutschland eingeführt werden

Zwei männliche Techniker mit Blaumann und weißen Helmen sind an einer Maschine und untersuchen diese. Es sieht so aus, als würden sie sich darüber unterhalten, wie diese zu warten ist und wie man sie reparieren kann.
Symbolbild © istockphoto/Ton Photograph

Von vielen Angestellten wird die Vier-Tage-Woche gefordert. In manchen Ländern wird das Konzept mit Erfolg durchgeführt. Auch in Deutschland könnte es bald so weit sein.

Bislang müssen viele Angestellte fünf bis sechs Tage die Woche arbeiten. Immer lauter werden die Rufe nach einer Vier-Tage-Woche in Deutschland. Diese könnte vielleicht bald eingeführt werden.

4 Tage die Woche arbeiten

Was sich viele Menschen in Deutschland wünschen, aber nicht vorstellen können, ist weniger zu arbeiten und dabei mehr Freizeit zu haben. In zahlreichen Ländern gibt es sie schon: die erfolgreich umgesetzte Vier-Tage-Woche. Laut Experten seien die Angestellten dieses Konzepts deutlich produktiver und zufriedener.

Auch Saskia Esken, Co Chefin der SPD, spricht sich für eine reduzierte Arbeitswoche aus. Die 61-Jährige äußerte gegenüber Medien-Vertretern: „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir mit einer Vier-Tage-Woche gute Ergebnisse erzielen.” Laut ihr habe eine Studie ergeben, „wonach Menschen in einer auf vier Arbeitstage reduzierten Woche effektiver arbeiten, weil sie eine höhere Arbeitszufriedenheit haben. Denn sie haben mehr Privatleben.“

Vier-Tage-Woche immer häufiger gefordert

Laut Esken sei einer der Gründe für die höhere Zufriedenheit der Angestellten, dass sie „mehr Zeit haben, Dinge wieder selbst zu erledigen, für die man im Fünf-Tage-Stress Unterstützung braucht.” Neben Esken fordern auch immer mehr Arbeiterverbände, über eine Vier-Tage-Woche nachzudenken.

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Aus Reihen der CDU und FDP gibt es allerdings wenig Unterstützung für dieses Vorhaben. Hermann Gröhe, stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, erklärte, dass aus seiner Sicht die 4-Tage-Woche eine Gefahr für die Wirtschaft darstellen könne. „In Zeiten von Fachkräftemangel die Arbeitszeit zu verkürzen und die Arbeit zu verteuern, würde der Wettbewerbsfähigkeit einen Bärendienst erweisen”, führte er gegenüber den Medien aus.

Laut Politiker: falsche Annahmen

Pascal Kober, arbeitsmarktpolitischer Sprecher (FDP), gab zu bedenken, dass sich nicht automatisch in allen Branchen die Produktivität erhöhe. Laut ihm sei die Erforderlichkeit einer Arbeitnehmer-Präsenz in Berufen wie der Pflege, der medizinischen Versorgung oder der Polizei zu berücksichtigen.

„Wo eine Vier-Tage-Woche doch vereinbart werden kann, können dies Arbeitnehmer und Arbeitgeber selbst miteinander vereinbaren, ohne auf Ratschläge aus der Politik zurückgreifen zu müssen”, erklärte Kober zur Idee, die Vier-Tage-Woche in Deutschland umzusetzen.