“Unscheinbar”: Das ist die gefährlichste Spinne in Deutschland

Eine Spinne, in aller ihre gruseligen Pracht, mit acht ausgestreckten Beinen, schwarzen Augen, haarigen Füßen und in stechender goldbrauner Farbe sitzt lauernd auf einem giftgrünen Blatt, wo noch der Tau des Morgens zu sehen ist.
Symbolbild © imago/blickwinkel

Manche Tiere sind unscheinbar, aber trotzdem gefährlich. So wie die gefährlichste Spinne in Deutschland, vor der man sich definitiv hüten sollte. Einen Biss von ihr will man auf jeden Fall nicht riskieren, denn dies kann ordentlich wehtun.

Mit einem Blick nach Australien oder Südamerika kann man sich denken: Zum Glück wohnen wir in Deutschland, wo es wirklich nur sehr wenige gefährliche und giftige Tiere gibt. Doch eine Spinne in Deutschland sollte man trotz ihres äußeren Erscheinungsbildes nicht unterschätzen.

So gefährlich, aber doch auch so unscheinbar ist diese Spinne

Deutschland beheimatet, was viele gar nicht wissen, etwa 1.000 Spinnenarten, doch nur eine davon sticht besonders hervor. Und zwar der Ammen-Dornfinger. Ursprünglich aus Südeuropa stammend, wurde diese Spinne erstmals in den 1950er Jahren in Ostdeutschland gesichtet und hat sich seitdem bis in den Norden des Landes ausgebreitet. Und das Tier hat es ordentlich in sich. Mit ihren Kieferklauen kann sie als einzige heimische Spinnenart die menschliche Haut durchdringen und so ihr Gift injizieren. Das tut definitiv weh, auch wenn es nicht mit dem Biss und der Tödlichkeit einer Vogelspinne zu vergleichen ist.

Die bevorzugten Lebensräume des Ammen-Dornfingers sind vielfältig. Er fühlt sich besonders in trockenen Biotopen mit hohem Gras, auf Waldlichtungen, Ackerbrachen sowie an Wegrändern und Bahndämmen wohl. Trotz ihrer Gefährlichkeit zeigt sich diese Spinne aber zum Glück nicht aggressiv. Außer natürlich man bedroht sie oder ihren Bau und ihre Brut. Nur in extremen Bedrohungssituationen, etwa bei der Gartenarbeit oder bei unsachgemäßem Verhalten, setzt sie ihren Biss als letzten Ausweg ein. Hier sollte man also besonders auf der Hut vor ihr sein.

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Die Folgen eines Bisses haben es in sich

Ein Biss des Ammen-Dornfingers kann heftige körperliche Reaktionen hervorrufen. Er ist also definitiv gefährlicher als der hiesige Keller-Weberknecht. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) Brandenburg beschreibt Symptome wie stechenden Schmerz, der dem bei einem Wespenstich ähnelt, starke Schwellungen, Fieber, Kreislaufversagen, Schwindel, Schüttelfrost und Erbrechen. Besonders für Allergiker ist der Biss nicht nur schmerzvoll, sondern kann auch ernsthafte Folgen haben, wie zum Beispiel Herzrasen und anhaltende Rötungen und Schwellungen.

Bei einem Biss ist es daher ratsam, sofort einen Arzt aufzusuchen. Auch identifizieren sollte man die Spinne dort. In den meisten Fällen klingen die Symptome nach etwa drei Tagen ab und ernsthafte Langzeitfolgen sind selten. Obwohl der Ammen-Dornfinger die gefährlichste Spinne Deutschlands ist, bleibt das Risiko eines Bisses also relativ gering.