Trotz hoher Nachfrage: Nächste Traditionsmetzgerei macht Schluss

In einer Metzgerei reicht eine Kundin gerade dem Metzger Geld über die Theke. Sie bezahlt damit ihre Einkäufe, die sich noch auf der Theke befinden.
Symbolbild © istockphoto/Minerva Studio

Die Nachfrage der Kunden ist hoch. Dennoch muss nun die nächste Traditionsmetzgerei Schluss machen und eine traurige Kundschaft hinterlassen. Das steckt hinter dem plötzlichen Aus.

Immer wieder müssen Unternehmen Insolvenz anmelden. Ob es sich dabei um ein altes Traditionsgeschäft handelt oder aber um einen Laden, der bereits seit vielen Generationen bei seiner Kundschaft beliebt ist. Jetzt trifft es auch eine Traditionsmetzgerei. Diese muss Schluss machen, obwohl die Nachfrage sehr hoch ist. Und das hat einen außergewöhnlichen Grund.

Nach Ostern soll Schluss sein

Die Rede ist von einer Traditionsmetzgerei im Main-Kinzig-Kreis, genauer genommen in Bruchköbel-Roßtal. Hier muss der Metzger Volker Jost nun sein Geschäft schließen. Und das, obwohl er jede Menge Umsatz mit seiner Traditionsmetzgerei macht. Grund dafür ist eine EU-Zulassung, die er andernfalls machen muss. Und genau darauf hat er keine Lust.

Spätestens nach dem Osterfest soll mit der Traditionsmetzgerei Schluss sein. Und das, obwohl es den Laden bereits seit über 40 Jahren gibt. Doch der Metzgermeister macht spätestens dann für immer Schluss. So seltsam es auch klingen mag, er schließt, weil er zu viel Umsatz hat. Da die Traditionsmetzgerei große Mengen der Ware aus dem Stammhaus liefert, müsste der Metzgermeister zukünftig eine EU-Zulassung bekommen, damit er weiter machen darf. Und das ist ihm zu viel bürokratischer Aufwand.

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Dabei scheint der Metzgermeister jedoch eher traurig zu sein. Denn dieser Papierkram, der immer mehr überhandnimmt, macht dem Besitzer der Traditionsmetzgerei schwer zu schaffen. Und damit steht er nicht allein da. Immer mehr Handwerksbetriebe haben Probleme mit den verschiedensten Gesetzen zur Bürokratie.

Ein großes Problem für viele Handwerksbetriebe ist zudem der Mangel an Fachkräften. So ist es auch für Traditionsmetzgerei. So könnte es durchaus sein, dass es in Zukunft weniger Fleischer und Fleischermeister geben wird, da die Menschen immer weniger Fleisch essen.

Es steht schlecht um das Handwerk

In den Medien beschwert sich der Fleischermeister darüber, dass es immer schlechter um die Handwerksbetriebe steht. So nennt er als Beispiel, dass man stets nachweisen muss, dass überall Thermometer angebracht sind, wo auch Lebensmittel lagern. Nun muss man zusätzlich noch nachweisen, dass diese Thermometer auch richtig angeschlossen und eingestellt sind.

Diese und mehr Mammutaufgaben kann die Traditionsmetzgerei nicht mehr stemmen und schließt darum nach Ostern für immer ihre Pforten.