Traurigkeit: Nächste Traditionsfirma aus Deutschland ist insolvent

In einem Raum steht eine Papiermaschine in einer Papierfabrik. Dies ist eine Vorführmaschine, anhand derer man erkennen kann, wie die einzelnen Schritte der Herstellung funktionieren.
Symbolbild © imago/Panthermedia

Leider haben wir heute auch eine schlechte Nachricht: Die nächste Traditionsfirma aus Deutschland ist der Pleitewelle zum Opfer gefallen und nun insolvent. Den Geschäftsführern blieb leider keine andere Wahl.

Eigentlich stellt das betroffene Unternehmen etwas her, das wir jeden Tag brauchen. Deshalb kam die Meldung für so manchen sicherlich überraschend. Doch die nächste Traditionsfirma aus Deutschland muss die Segel streichen, denn sie ist insolvent. Die Geschäftsführung stellte den entsprechenden Antrag beim zuständigen Amtsgericht.

Es gibt viele Verlierer und selten Gewinner

Wie in jeder Lebenslage gibt es auch bei der Pleitewelle in Deutschland durchaus Gewinner. Das sind die Unternehmen und Berufszweige, die aus der wirtschaftlichen Lage profitieren, denn sie werden trotzdem gebraucht. Egal, wie es finanziell gerade um die Menschen steht. Doch Gewinner der Wirtschaftskrise gibt es nur wenige. Die meisten kämpfen gegen die Mühlen der Pleite an und schaffen es am Ende doch nicht. Bei dem hier betroffenen Unternehmen hatte man mit einer Insolvenz eigentlich nicht gerechnet, denn das Produkt, das die Firma herstellt, brauchen die meisten Menschen in Deutschland jeden Tag. Wir können uns ein Leben ohne diesen Artikel überhaupt nicht vorstellen.

Traditionsfirma musste Reißleine ziehen

200 Beschäftigte und fünf Auszubildende müssen jetzt um ihre Zukunft bangen, denn sie trifft diese Nachricht wohl am härtesten. Die ISH Papier und die Spezialpapierfabrik Ober-Schmitten müssen ihre Pleite eingestehen. Die Geschäftsführer der beiden Gesellschaften haben am Mittwochmorgen den Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Friedberg gestellt. Knapp ein Jahr lang hofften alle, dass es bergauf geht. Doch diese Hoffnung hat sich nun leider zerschlagen. Schon vor einem Jahr schien das Aus unmittelbar bevorzustehen, doch die IS Holding hatte die Traditionsfirma im August letztes Jahr gekauft und schien sie wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Doch nun bangen die Angestellten von Neuem.

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Doch wer glaubt, dass alles perfekt lief hinter den Türen der Papierfabrik, irrt sich. Denn in den letzten Monaten gab es Streit um die Schichten. Und die IS Holding hatte an mehreren Baustellen gleichzeitig zu arbeiten. Von Pleiten und geplatzten Übernahmen war die Rede. Mit den zunehmenden Problemen machte sich auch die Geschäftsführung rar. Keiner konnte sie mehr erreichen. Anfragen blieben unbeantwortet – egal, von welcher Seite sie kamen. Und doch haben die Mitarbeiter wohl gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Ihre Löhne für August kamen nicht und auch einige Lieferanten warten wohl bis zum heutigen Tage auf ihr Geld. Trotzdem stößt die Insolvenz der beiden Gesellschaften auf vollkommenes Unverständnis. Die Produktion sei gelaufen und die Aufträge seien ebenfalls vorhanden. Nun hoffen alle, dass der Insolvenzverwalter eine Möglichkeit findet, das Unternehmen zu retten. Wir drücken die Daumen, dass dies gelingt!