Seit 1815: Deutsche Traditionsmarke ist nach 200 Jahren insolvent

Die Fassade eines alten Fachwerkhauses einer alten Metzgerei. Es befinden sich viele klassische und historische Ornamente sowie die Giebel als Erkennungszeichen auf der Hausfront. Auf der Hauswand ist die Figur eines Stiers angebracht.
Symbolbild © imago/imagebroker

Und wieder geht eine deutsche Traditionsmarke insolvent, die es seit 1815 in Deutschland gibt. Nach 200 Jahren muss das Unternehmen nun wohl die Segel streichen. Die Kunden sind traurig.

Für die Kunden, aber auch für die Mitarbeiter, ist dies eine traurige Nachricht, doch leider lässt es sich nicht mehr ändern. Nach 200 Jahren muss eine deutsche Traditionsmarke jetzt aufgeben, denn sie ist insolvent. Dabei sah alles so gut aus.

Nach der Hoffnung kommt die Enttäuschung

Dabei sah alles zunächst so gut aus. Die deutsche Traditionsmarke hatte letztes Jahr Insolvenz angemeldet und dabei die Eigenverwaltung beantragt. Diese wurde genehmigt und es sah alles zunächst nach einem erfolgversprechenden Plan aus. Zusammen mit dem Insolvenzverwalter schmiedete die Geschäftsführung Pläne, um das Unternehmen und damit sowohl die Tradition als auch die knapp 100 Mitarbeiter zu retten. Im Mai dieses Jahres wurde das Verfahren erfolgreich abgeschlossen. Das Unternehmen befand sich wieder auf dem finanziellen Aufstieg und auf Erfolgskurs. Doch leider sollte dies nicht von Dauer sein.

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Deutsche Traditionsmarke muss schließen

Seit 1815 beliefert die Thüringer Fleischerei Holzapfel die Kunden mit den leckersten Fleisch- und Wurstwaren. Johann Friedrich Wilhelm Koch hatte das Familienunternehmen gegründet und es entwickelte sich zu einer echten Traditionsmarke. Doch nur drei Monate später ist das Unternehmen wieder insolvent. Eine Rettung scheint nicht mehr möglich und so zog die Geschäftsführung die entscheidende Konsequenz: Die Filialen an den Standorten Heldrungen im Rewe-Markt, Bad Frankenhausen am Aldi-Markt, Oldisleben im NP-Markt, Sömmerda im Kaufland, Artern am Busbahnhof, Kölleda im Penny-Markt, Oberröblingen im NP-Markt, Querfurt im Norma-Markt und die Produktion Oldisleben werden geschlossen.

Betroffen sind ca. achtzig Mitarbeiter, die vorab bereits informiert wurden. Die letzte Filiale soll Ende August ihre Türen für immer schließen. Man habe bereits die Verhandlungen mit den zuständigen Arbeitsämtern begonnen, um den Mitarbeitern Hilfestellungen zu geben und sie mit der Situation nicht allein zu lassen. Die Gründe sind laut Geschäftsführung nicht nur die steigenden Rohstoff- und Energiekosten, sondern auch die veränderten Gewohnheiten der Verbraucher.