Schwerer Schlag: Jede 10. Filiale in Deutschland muss dichtmachen

Ein Laden hat ins Schaufenster die Schrift "Wir schliessen" geklebt. Jede 10. Filiale einer Branche in Deutschland muss schließen.
Symbolbild © istockphoto/Heiko119

Sowohl für die Menschen, die auf die Dienstleistung angewiesen sind, als auch für die Beschäftigten ist dies ein schwerer Schlag. Jede 10. Filiale dieser Branche muss in Deutschland dichtmachen. Das zeigt, dass hier etwas nicht stimmt.

Wenn in einer Branche jede 10. Filiale dichtmachen muss, die Menschen auf die Dienstleistungen dieser Branche jedoch angewiesen sind, zeigt dies: Hier stimmt etwas ganz und gar nicht in Deutschland. Diese Entwicklung ist mehr als nur besorgniserregend.

Eine komplette Branche ist dem Untergang geweiht

Dass man in schweren Zeiten wie diesen nicht unbedingt Luxusgüter benötigt und auch auf andere Dinge wie beispielsweise einen Restaurantbesuch verzichtet, klingt vernünftig. Zahlreiche Branchen merken das geänderte Konsumverhalten der Kundschaft an ihren eigenen Umsätzen. Dies führt viele Unternehmen in die Insolvenz.

Doch die Branche, von der wir hier sprechen, wird dringend benötigt. Sparen können die Menschen hier wohl kaum und doch sind sie auf die Dienstleistungen und die Produkte dringend angewiesen. Und das, obwohl sie auch in diesem Zweig nicht von Preissteigerungen verschont bleiben. Dennoch ist diese Branche wohl dem Untergang geweiht – wenn nicht dringend etwas passiert.

Unternehmer erkennt Probleme und handelt

Einer, der sich mit dieser Problematik mehr als nur auskennt, ist Devid El-Wahsch, der Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens “Flying Pharmacist”. Er ist selbst Pharmazeut und stand jahrelang in einer Apotheke. Mit seinem Unternehmen hilft er Apotheken, die unter akutem Personalmangel leiden, mit Fachkräften aus. Diese arbeiten als freiberufliche Mitarbeiter. Aufgrund des Fachkräftemangels wird sein Angebot von den Apotheken sehr gut angenommen.

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Leider kommt er bei vielen Apotheken zu spät. Denn jede 10. Filiale muss seit 2018 in Deutschland schließen. In einigen Teilen des Landes zeigt sich die Situation sogar noch schlimmer. Hier schließt jede dritte Apotheke. Deshalb befürchten Experten jetzt sogar, dass die Medikamentenversorgung der Bevölkerung in Gefahr sein könnte. Und El-Wahsch stützt diese Befürchtung. Er erinnert sich an einen Markt mit ca. 22.500 Apotheken, als er sein Unternehmen gegründet hat. Jetzt sind es 5.000 weniger. Ca. 5.000 Kunden hat der Unternehmer heute, an die er ungefähr 2.500 Freelancer vermittelt. Doch es kommen weitere Probleme dazu. Mit den Plänen von Karl Lauterbach, sogenannte “Apotheken light” einzuführen, in denen keine studierten Apotheker arbeiten, kommen neue Probleme. El-Wahsch sieht dann die kompetente Beratung vor Ort in Gefahr.