Sand zwischen den Zehen: Urlauber müssen hohe Strafen zahlen

Ein Mann geht mit nackten Füßen, barfuß am Strand entlang. Neben ihm brausen die Wellen des Meeres und er hält in seinen Händen seine Sandalen, während die Sonne scheint und er Fußspuren im Sand hinterlässt.
Symbolbild © imago/Bihlmayerfotografie

Für etwas sehr Ungewöhnliches und scheinbar Banales müssen viele Urlauber hohe Strafen zahlen. Wer nicht auf seine Füße nach dem Schwimmen aufpasst, wird ein klein bisschen ärmer.

Wer in diesen Sommerferien ins Ausland verreist, muss sich an bestimmte Regeln halten. Doch dass Urlauber hohe Strafen für versehentlich mitgenommenen Sand zahlen müssen, verwundert dann doch, auch wenn diese Maßnahme der Behörden einen ernsthaften Hintergrund hat.

Strenge Vorschriften dienen allein dem Schutz

Sardinien lockt mit seinen traumhaften Stränden zahlreiche Touristen an, doch dieser Besucherstrom hat seinen Preis. Besonders am berühmten Strand La Pelosa Spiaggia hat man Maßnahmen ergriffen, um den wertvollen Sand zu schützen. Besucher dürfen ihre Handtücher beispielsweise nicht direkt auf den Sand legen, sondern müssen dafür spezielle Matten verwenden. Es klingt banal, doch diese Vorschrift entstand, weil der Sand durch die Handtücher der Besucher über die Jahre stark abgetragen wurde. Und wie man heutzutage weiß, ist Sand weltweit ein teures Gut. Wer gegen diese Regel verstößt, muss mit empfindlich hohen Geldstrafen von 500 bis 3.000 Euro rechnen. Zusätzlich besteht die ungewöhnliche, aber dann doch verständliche Pflicht, sich vor dem Verlassen des Strandes den Sand von den Füßen zu waschen, um die umliegenden Gebiete nicht zu verunreinigen. Andernfalls droht auch hier ein Bußgeld von bis zu 100 Euro.

Der starke Anstieg der Touristenzahlen, 2023 waren es 6,6 Prozent mehr als im letzten Jahr, führte zu weiteren Schutzmaßnahmen. Um den empfindlichen Strandabschnitt zu schonen, wurde sogar ein Reservierungssystem eingeführt. So dürfen täglich nur 1.500 Personen die Spiaggia della Pelosa besuchen. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die einzigartige Naturlandschaft Sardiniens zu bewahren und die Belastung durch Touristenströme zu regulieren. Auch auf Sardinien sagt man dem Overtourism den Kampf an.

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Hier gelten sogar Kleiderordnung und Zugangsbeschränkungen

Italien hat auch in anderen Küstenregionen strenge Regeln eingeführt, um seine Strände und Städte zu schützen. Zum Beispiel gilt in den beliebten Badeorten wie Sorrent, Tropea und Cagliari ein Verbot, sich außerhalb der Strände in Badekleidung oder oben ohne zu zeigen. Daran müssen sich jedoch nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische der Badeorte halten. Verstöße gegen diese Kleiderordnung ahnden die örtlichen Behörden mit Geldstrafen zwischen 25 und 500 Euro. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den öffentlichen Anstand zu wahren und die Umgebung zu schützen.

Darüber hinaus ist der von vielen so geliebte spontane Strandbesuch in einigen Regionen nicht mehr möglich. Zum Beispiel dürfen Strandliebhaber in Posillipo am Golf von Neapel nur noch mit vorheriger Online-Reservierung ans Meer. Diese Regelung wurde eingeführt, um die Überfüllung der Strände zu verhindern und die Umwelt zu schützen. Die Maßnahmen unterstreichen das Bewusstsein Italiens für den Umweltschutz und die Notwendigkeit, die natürlichen Ressourcen zu schonen. Sowohl Einheimische als auch Besucher sind aufgefordert, sich verantwortungsvoll zu verhalten, um die Schönheit der Strände zu bewahren und einen angenehmen Aufenthalt für alle zu gewährleisten.