Reiseveranstalter insolvent: Tausende gebuchte Urlaube in Gefahr

Die Straßenbahnen fahren durch die Innenstadt am Bahnhofsvorplatz vorbei. Passanten und Fahrgäste gehen vorbei, steigen ein und aus und nutzen das öffentliche Verkehrsmittel.
Symbolbild © imago/Schöning

Die Reisebranche steht erneut vor einer großen Herausforderung und das ausgerechnet zu Beginn der großen Feriensaison 2024. Ein größerer Reiseveranstalter ist pleite und nun sind Tausende gebuchte Urlaube in Gefahr.

Insolventen und Pleitewellen plagen viele deutsche und europäische Unternehmen, sei es in der Automobil-, der Traditions-, Lebensmittel- oder Einzelhandelsbranche. Jetzt trifft es auch einen Reiseveranstalter, dessen Tochterfirma in die Insolvenz rutscht und so Tausende gebuchte Urlaube in Gefahr bringt.

Finanzielle Turbulenzen bei Reisekonzern sorgen für Tausende Stornierungen

Die Reisebranche sieht sich erneut einer erheblichen Herausforderung gegenüber. Die Tochtergesellschaft des renommierten Reisekonzerns FTI, die „Flight Trading GmbH“, hat Insolvenz angemeldet. Diese Entwicklung hat weitreichende Konsequenzen für zahlreiche Kunden, deren Reisepläne abrupt gestoppt wurden. Vor allem jetzt so kurz vor Ferienbeginn in vielen deutschen Bundesländern gleicht das einer Katastrophe.

„Flight Trading GmbH“ hatte bisher die Aufgabe, Charterflüge und Flugkontingente zu buchen. Airlines wie Sun Express, Eurowings und Condor sind jetzt jedoch gezwungen, ihre Verträge und Planungen neu zu gestalten. Der finanzielle Schaden für diese Fluggesellschaften ist dabei enorm und lässt sich derzeit noch nicht vollständig beziffern. Kunden spüren die Auswirkungen jedoch sofort. Rund 175.000 Pauschalreisen und Einzelleistungen, die ab dem 6. Juli starten sollten, sind storniert worden. Selbst wenn man in solchen Fällen das Geld zurückbekommt, steht der verursachte Stress für viele nicht mehr im Verhältnis zur Rückzahlung.

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Konsequenzen und Reaktionen auf die Insolvenz

Die Insolvenz von „Flight Trading GmbH“ ist nicht das erste Mal, dass der FTI-Konzern finanzielle Probleme verkraften muss. Bereits zuvor hatten die Tochterunternehmen „FTI Touristik“ und „BigXtra Touristik“ ähnliche Schwierigkeiten gemeldet. Diese aktuelle Insolvenz führt zu einer Kettenreaktion von Stornierungen und zwingt viele Reisende, ihre Urlaubspläne neu zu überdenken oder sich um die Rückerstattung ihrer Ausgaben zu kümmern. Der Insolvenzverwalter hat bestätigt, dass der finanzielle Verlust durch die Stornierungen in die hohen dreistelligen Millionenbeträge geht. Dies betrifft nicht nur die Kunden, sondern auch die Vertriebsmarken wie „5vorFlug“.

Die Reaktionen auf die Insolvenz sind gemischt. Während einige Kunden frustriert sind und schnelle Lösungen fordern, zeigen andere wiederum Verständnis für die schwierige Lage der Reisebranche. Dabei sind beide Sichtweisen verständlich. Auch die Fluggesellschaften müssen sich anpassen und alternative Buchungen arrangieren, um ihre Verluste zu minimieren. Experten sehen in dieser Situation ein Zeichen für die allgemeine Instabilität der Reisebranche, die durch die Pandemie und ihre wirtschaftlichen Nachwirkungen stark belastet ist.