Offiziell: Harte Maßnahmen für Bürgergeld in Deutschland kommen

Bargeld, vor allem 2-Euro-Münzen und verschiedene Geldscheine, liegen auf einem Tisch. Darauf steht ein Schild aus Holz mit der Aufschrift Bürgergeld.
Symbolbild © istockphoto/Stadtratte

Staatliche Förderungen und Hilfen gibt es nie ohne bestimmte Voraussetzungen. Kontrollen stellen dabei sicher, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Nun sollen harte Maßnahmen für Bürgergeld-Empfänger in Deutschland kommen, die nicht jedem gefallen dürften.

Über das Bürgergeld in Deutschland wird auch über ein Jahr nach der Einführung noch viel gestritten. Für die Bürgergeld-Zahlungen in Deutschland soll es nun weiter Maßnahmen geben, gegen die sich viele Stimmen erheben. Die Debatte um diese staatliche Unterstützung ist längst nicht zu Ende.

Neue Reform rund um das Bürgergeld erhält viel Kritik

Aktuell liegt der Gesetzesentwurf zur Modernisierung des Sozialgesetzbuches (SGB III) vor, der die Arbeitsunterstützung für Bürgergeld-Empfänger erhöhen soll. Dies hat erhebliche Reaktionen von Sozialverbänden und Experten ausgelöst. Die geplanten Reformen sollen eigentlich etwas Gutes bewirken: nämlich die Chancen für Arbeitslose, insbesondere junge Menschen und Fachkräfte mit ausländischen Abschlüssen, verbessern. Doch der Ablauf der Gesetzesvorlage wirft Fragen auf. Die Verbände kritisieren vor allem die extrem kurze Frist, die man ihnen zur Verfügung stellt, um ihre Stellungnahmen abzugeben. Es sind nur 72 Stunden. Diese Zeitspanne reichte vielen nicht aus. So gebe es keine Zeit, um die weitreichenden Änderungen des Gesetzes zu bewerten und fundierte Rückmeldungen zu geben.

Während die Regierung die Änderungen als eine “Formulierungshilfe” deklariert, sehen viele Verbände dies anders. Einige verzichteten aus Protest auf eine Stellungnahme, da sie das Gefühl hatten, dass ihre Bedenken ohnehin nicht ernst genommen würden. Ein zentraler Kritikpunkt ist dabei, dass die Reform zwar verspricht, den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern, jedoch durch den überstürzten Prozess das Vertrauen in die Gesetzgebung untergraben wird. Für die rund 1,8 Millionen arbeitslosen Bürgergeld-Empfänger in Deutschland steht somit nicht nur der Inhalt des Gesetzes zur Debatte, sondern auch die Art und Weise, wie dieser umgesetzt wird.

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Strengere Sanktionen und mehr Kontrolle: Neue Herausforderungen für Arbeitslose

Eine der größten Sorgen sozialer Organisationen bezieht sich zudem auf die verschärften Sanktionen. Wer Arbeitsangebote ablehnt, könnte in Zukunft mit Kürzungen von bis zu 30 Prozent bei den Leistungen rechnen. Für viele Empfänger ist dies enorm viel Geld. Zusätzlich plant die Regierung eine intensivere Kontrolle, um Schwarzarbeit stärker zu bekämpfen. Diese Maßnahmen alarmieren viele Experten, da sie Menschen in ohnehin schwierigen Situationen noch weiter belasten könnten. In einer Zeit steigender Lebenshaltungskosten und unsicherer wirtschaftlicher Bedingungen fordern viele stattdessen mehr Unterstützung.

Sozialrechtsexperten sehen in diesen Änderungen vor allem tiefe Einschnitte in das Leben der Betroffenen. Man kritisiert die kurzen Fristen für Stellungnahmen und vermutet, dass die Regierung hier gegen ihre eigenen Vorgaben handele. Sozialverbände hoffen weiterhin auf einen offenen Dialog, um die Situation zu entschärfen, während Bürgergeld-Empfänger nicht viel tun können, als weitere Meldungen abzuwarten. Ob es jedoch zu einer Änderung kommt, bleibt ungewiss. Klar ist, dass der Konflikt das Vertrauen in die  Entscheidungen der Politik stark gefährdet.