Noch teurer: Preise deutlich erhöht für alle Touristen an Nordsee

Typischer Strandkorb mit Sonnensegel an der Ostsee. Die Strandkörbe sind mit roten und blauen Abdeckungen als Sonnenschutz versehen. Urlauber können diese Strandkörbe mieten und tagsüber im Sand vor Sonne und Wind schützen.
Symbolbild © istockphoto/FooTToo

Urlaub in Deutschland ist in den letzten Jahren gefühlt noch teurer geworden als im Ausland. Vor allem an den Küsten merkt man die steigenden Preise deutlich, die nun für Touristen an bestimmten Stellen der Nordsee nochmals anziehen.

An der Nordsee kennen die Touristen hohe Preise ja bereits von vielen Orten, Sylt ist da nur ein Beispiel von vielen. Doch bisher gab es dann doch noch Orte und Badestellen, wo man nicht zu tief in die Tasche greifen musste. Das ändert sich nun zunehmend und weitere Regelungen und Abgaben lassen die Preise nochmals ansteigen.

Durch Preissprung fühlen sich Urlauber abgehängt

Die Nordseeküste erfreut sich schon seit Langem großer Beliebtheit bei Touristen, doch die steigenden Kurtaxen in Büsum sorgen zunehmend für Unmut. Die Erhöhung dieser Form von Tourismus- bzw. Gemeindesteuer von 21 auf 28 Euro für eine Woche im Jahr 2023 entspricht einem Anstieg von fast 33 Prozent. Für viele Stammgäste des Badeorts kam diese Entwicklung unerwartet und löst Besorgnis aus. Insbesondere Urlauber mit begrenztem Budget, wie Rentner und Familien, sind von der Preissteigerung betroffen. Viele fürchten bereits, sich den jährlichen Urlaub in Büsum bald nicht mehr leisten zu können. So könnte ein zweites, nicht mehr für alle offenes und inklusives Sylt entstehen. Dort hat die Exklusivität der Insel ja bekannterweise ihren Preis und weniger wohlhabende Touristen wurden dort schon vor Jahren verdrängt.

Diese Befürchtungen spiegeln sich auch in zahlreichen Diskussionen auf Social Media wider. Kritische Stimmen sehen in der Erhöhung eine schleichende Entwicklung hin zu einem teureren Luxusziel. So könnte Büsum durch diese Fremdenverkehrssteuer langfristig weniger zugänglich für den Durchschnittstouristen werden. Das Argument, dass solche Preisanpassungen gerechtfertigt seien, um mit den steigenden Kosten Schritt zu halten, enttarnen viele Kritiker als waschechte Ausrede. Manche wollen scheinbar den Ort für wohlhabendere Zielgruppe attraktiver gestalten und andere Gruppen verdrängen. Eine Lösung für diese Sorgen wird dringend gesucht, um zu verhindern, dass Büsum seine Attraktivität für langjährige Gäste verliert.

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Die positiven Aspekte des Preisanstiegs

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Verteidiger der Preiserhöhung. Viele Urlauber betonen, dass Büsum trotz der neuen Kurtaxe immer noch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Die sauberen Strände, die gepflegten Promenaden und die Vielzahl an kostenfreien Veranstaltungen rechtfertigen ebenfalls die höheren Gebühren. Außerdem sehe man auch deutlich, dass die Verantwortlichen die Tourismusinfrastruktur von Büsum in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert haben. Die Einnahmen aus der Kurtaxe können in Zukunft ebenfalls direkt in die Instandhaltung der Naturlandschaft und die Sauberkeit der Strände fließen.

Die Gemeinde Büsum unterstreicht überdies, dass man die Kurtaxe seit 2008 nicht mehr angehoben hat. Und das, obwohl die allgemeinen Betriebskosten und der Inflationsdruck kontinuierlich gestiegen sind. Für viele Touristen, die die Annehmlichkeiten und das breite Angebot zu schätzen wissen, bleibt Büsum daher trotz der Erhöhung ein lohnendes Reiseziel. Die Herausforderung für die Gemeinde, diesen Kurs beizubehalten, bestehen jedoch weiterhin. Qualität und Zugänglichkeit für alle Einkommensklassen will man weiterhin ausgewogen sicherstellen. Langfristig könnte Büsum sogar davon profitieren, dass die Preissteigerung die Nachfrage nach höherwertigen touristischen Dienstleistungen steigert, ohne den Charakter des Ortes zu gefährden.