Neues Heizungsgesetz: Das kommt auf Millionen Bürger zu

Ein Heizungsbauer installiert einen kleineren weißen Heizkörper vor einer weißen Wand. Zu sehen ist links der Anschnitt des Monteurs in blauer Hose und rotem Shirt.
Symbolbild © istockphoto/ronstik

 

Nach langen Diskussionen scheint es jetzt ein neues Heizungsgesetz für Millionen Bürger zu geben. Daraus ergeben sich einige Neuerungen für Mieter und Gebäudeeigentümer.

Die Parteien der Ampel-Koalition diskutieren schon lange über ein klimafreundlicheres Heizungsgesetz. Jetzt haben sie sich endlich geeinigt und geben bekannt, welche Änderungen sich für Millionen Bürger ergeben.

Die neuen Regelungen

Schon lange versuchen die Grünen, die FDP und die SPD, eine gemeinsame Lösung für ein neues Heizungsgesetz zu finden. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass ab 2024 jede neu installierte Heizung mit mindestens mit 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben wird. Öl-sowie Gasheizungen wären damit nicht mehr erlaubt. Bei Millionen Bürgern löste der Plan Unmut aus, da eine solche Umstellung mit hohen Kosten einhergeht.

Geeinigt haben sich die Parteien jetzt gegen eine Zwangsumstellung und auf einen Kompromiss, bei dem das Gebäudeenergiegesetz mit einem Wärmeplanungsgesetz zusammengebracht wird. Das neue Heizungsgesetz lässt zwar viele Menschen aufatmen, trotzdem ergeben sich einige Änderungen für Mieter und Eigentümer.

Die Änderungen

Das Heizungsgesetz soll bereits ab dem 01. Januar 2024 für Millionen Bürger in Kraft treten. Dazu muss jedoch erst eine kommunale Wärmeplanung vorliegen, welche zeigt, wie die Heizinfrastruktur im Einzelnen umgebaut wird. Laut der Koalitionsvereinbarung muss die Planung bis zum Jahr 2028 eingereicht werden, damit die Regelungen des neuen Heizungsgesetzes für den Austausch bestehender Heizungen in Kraft treten.

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Wichtig zu wissen ist, dass all diejenigen, die Fernwärme nutzen, zunächst keine Wärmepumpe einbauen müssen. Auch der Einbau von Gasheizungen ist weiterhin möglich, solange diese prinzipiell auf Wasserstoff umgerüstet werden können. Eine Ausnahme sind Neubaugebiete, denn hier gelten die Vorschriften mit Beginn nächsten Jahres und es dürfen nur Heizungen mit einem Anteil von mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energien verbaut werden. Für Bürger mit Holz- und Pellet-Heizungen soll es keine Änderungen geben.

Heizungsgesetz schützt Millionen Bürger

Mit den neuen Regelungen soll ein Anreiz für Vermieter geschaffen werden, auf klimafreundliche Heizungen zu setzen. Gleichzeitig sollen Mieter jedoch davor geschützt werden, dass Vermieter ihre Kosten auf sie umlegen. Geplant sind staatliche Förderungen für Vermieter sowie Anreize für diejenigen, die ihre Mieter entlasten. Die genauen Konzepte sowie die Höhe der angekündigten staatlichen Förderung sind noch nicht bekannt.

Das ursprüngliche Heizungsgesetz sah außerdem vor, dass Eigentümer über 80 von einer Sanierungspflicht ausgeschlossen werden. Die Koalition hat jetzt entschieden, stattdessen den Fokus darauf zu legen, dass Haushalte nicht mit den Kosten notwendiger Investitionen überlastet werden. Konkrete Regelungen dazu sind bisher nicht bekannt. Es bleibt spannend, denn das neue Heizungsgesetz ist noch nicht beschlossen und die Deutschen müssen sich weiterhin gedulden, bis alle zentralen Fragen geklärt sind.