Neue Pflicht kommt: Millionen deutsche Haushalte davon betroffen

Ein modern eingerichtetes Büro, in dem alles vorzufinden ist, was man zum Arbeiten im Home-Office braucht. Ein Schreibtischstuhl, ein Bildschirm, ein Bücherregal mit Aktenordner, Zimmerpflanzen und weiteren Dekoartikeln und Notizen an der Wand. Ein schöner Teppich rundet die Optik des Büros ab.
Symbolbild © istockphoto/svetikd

In Deutschland existieren viele Pflichten und Rechte, die jeden von uns belangen. Nun kommt eine neue Regelung, die Millionen deutsche Haushalte betreffen wird.

In Deutschland kommen ständig neue Regelungen, Pflichten und Gesetze hinzu. Etliche davon betreffen nur die wenigsten von uns, doch manche sind für alle von Bedeutung. So verhält es sich auch mit einem neuen Plan, der aus einem Schreiben der Bundestags-Koalitionsfraktionen aus SPD, FDP und Grünen hervorgeht und bald den Alltag für Millionen deutsche Haushalte enorm erleichtern dürfte.

Längst überfällige Änderung einer Höchstgrenze: Neue Standards kommen!

In der digitalen Ära ist eine zuverlässige und schnelle Internetverbindung wichtiger denn je. Seit 2021 besteht in Deutschland ein „Recht auf schnelles Internet“. Doch viele Haushalte erfüllen die Mindestanforderungen im Down- und Upload (10 MB und 1,7 MB) nicht. Um diese unzureichende Versorgung zu verbessern, plant die Regierung eine Anhebung der Mindestgeschwindigkeiten.

Ein Schreiben der Koalitionsfraktionen von SPD, Grünen und FDP schlägt vor, die Mindestgeschwindigkeiten auf 15 Megabit pro Sekunde im Download und 5 Megabit pro Sekunde im Upload zu erhöhen. Diese Maßnahmen sollen noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Besonderer Wert wird darauf gelegt, in ländlichen Regionen die Versorgung zu verbessern. Die Zahl der Haushalte, die als unterversorgt gelten, würde auf 2,2 Millionen ansteigen. Einige dieser Haushalte könnten jedoch durch Mobilfunk- oder Satelliteninternet die neuen Vorgaben erfüllen. Dennoch könnte die geplante Verdreifachung der Upload-Geschwindigkeit für viele Nutzer – sei es fürs Home-Office, Videokonferenzen, Streaming oder Gaming – einen großen Fortschritt darstellen.

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Die Reaktionen und Herausforderungen des neuen Internetstandards

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, vergleicht die Mindestversorgung mit dem Mindestlohn. Er betont, dass niemand weniger als das festgelegte Minimum bekommen sollte. Dies zeigt die Notwendigkeit einer ständigen Prüfung und Anpassung der Mindeststandards, um den steigenden Anforderungen des digitalen Zeitalters gerecht zu werden. Politiker wie der Maximilian Funke-Kaiser von der FDP und Johannes Schätzl von der SPD unterstreichen die Bedeutung der digitalen Teilhabe für die gesellschaftliche Integration.

Verbraucherschützer wie Felix Flosbach von der Verbraucherzentrale NRW begrüßen zwar die Erhöhung der Mindeststandards, kritisieren jedoch die verspätete Umsetzung. Diese Anpassungen hätten bereits im letzten Jahr erfolgen sollen, was den dringenden Handlungsbedarf anzeigt. Trotz der Einführung des Rechts auf schnelles Internet im Jahr 2021 haben die Menschen in entlegenen Gebieten bisher kaum spürbare Verbesserungen erfahren. Diese geplanten Änderungen markieren trotzdem einen wichtigen Schritt zur Reform der digitalen Infrastruktur in Deutschland.