Nach fast 100 Jahren: Deutsche Traditionsfirma gibt Ende bekannt

Verkaufsraum eines Möbelhauses. Die Möbel stehen im Verkaufsraum und werden von den Kunden angeschaut. In diesem Möbelhaus arbeiten Berater und Verkäufer.
Symbolbild © istockphoto/IPGGutenbergUKLtd

Und wieder haben wir eine traurige Nachricht zu überbringen: Nach fast 100 Jahren gibt nun eine weitere deutsche Traditionsfirma ihr Ende bekannt. Dahinter steckt jedoch noch viel mehr.

Erneut muss eine deutsche Traditionsfirma ihr Ende verkünden. Nach fast 100 Jahren muss das Unternehmen seine Türen für immer schließen. Doch die Gründe dafür sind weitaus tragischer als zunächst geahnt.

Hunderte Mitarbeiter verlieren ihren Job

Schon im März hatte die Geschäftsführung den Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht gestellt. Mit der Eröffnung des Verfahrens suchte die deutsche Traditionsfirma einen neuen Investor, um das Ende doch noch verhindern zu können. Doch leider schlug dies fehl. Da es keinen Interessenten gibt, verlieren nun 300 Mitarbeiter ihren Job. Man hat allen bis Ende August gekündigt. Zwar läuft der Betrieb noch weiter, aber nur noch rund zehn Mitarbeiter sind im Unternehmen anzutreffen. Viele fragen sich jetzt, wie es so weit überhaupt kommen konnte?

Fehler führten in den Ruin

Sowohl der Insolvenzverwalter als auch die Geschäftsführung des Matratzenherstellers Breckle sehen viele Fehler in der Vergangenheit begründet, die zum Aus des Unternehmens geführt haben. Ein Hauptproblem war anscheinend, dass laut Geschäftsführung der falsche Käufer ausgewählt worden ist. Man habe die Firma 2020 mit dem kompletten Ertrag aus 2019 und vollkommen schuldenfrei übergeben. Doch nun soll laut dem Insolvenzverwalter davon nichts mehr übrig sein. Ganz im Gegenteil: Es gebe einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in einem hohen zweistelligen Millionenbereich. Das ist für die ehemaligen Eigentümer Breckle ein schwerer Schlag ins Gesicht.

Lesen Sie auch
Maßnahme: Ansteckendes Virus breitet sich in Gärten aus

Ein anderer Grund liegt in der zu frühen Einführung einer Software, des sogenannten ERP-Systems. Mit diesem steuert ein Unternehmen den Einkauf, die Lagerung und den Verkauf. Da die Software jedoch nicht ausgereift war, führte dies zu zahlreichen Fehlern und Problemen bei Breckle. Die Bänder standen still. Man konnte keine Rechnungen schreiben. Und da es ohne Rechnungen kein Geld gibt, geriet die Traditionsmarke in eine Abwärtsspirale. Nun ist das Aus besiegelt und Breckle wird wohl in Zukunft keine Matratzen mehr herstellen.