Nach 80 Jahren: Großer deutscher Elektronik-Hersteller insolvent

Inmitten eines Werkes steht ein Behälter aus Edelstahl oder Aluminium, in welchem blaue und rote Kabel stecken. Die farbigen Stromkabel laufen aus vielen Richtungen zentral zusammen. Neben der Anlage sitzt ein junger blonder Mann mit blauem Pulli und ist mit der Elektromontage beschäftigt.
imago54357127 Symbolbild © imago/Bernhard Classen

Nach einer fast 80-jährigen Erfolgsgeschichte ist ein bedeutender deutscher Elektronik-Hersteller insolvent. Das letzte Wort ist wohl noch nicht gesprochen. Dennoch sind die Zeiten bitter wie nie zuvor.

Es handelt sich dabei um ein wahres Traditionsunternehmen. Doch die vielen erfolgreichen Jahre haben ihm am Ende nichts gebracht. Dieser wichtige deutsche Elektronik-Hersteller ist jetzt insolvent.

Der Tiefpunkt des Traditionsunternehmens nach fast 80 gelungenen Jahren

Während diese Insolvenz wenigstens noch einen tröstlichen gesunden Aspekt bedeutete, ist die Geschichte der Firma aus Bergisch-Gladbach nur noch traurig. Bereits 1947 wurde der deutsche Elektronik-Hersteller gegründet und geht dennoch nach all der Zeit unfreiwillig insolvent. Bereits im Juli hat man den Antrag zum Insolvenzverfahren gestellt, welches in vollem Gange ist. Alle 115 Mitarbeiter erhalten glücklicherweise noch ihren Lohn. Doch zahlt ihnen dieser jetzt nur noch die Bundesagentur für Arbeit. So hatte sich Adolf Strobel, Großvater des aktuellen Geschäftsführers, damals sicher nicht gedacht, als er vor fast 80 Jahren Astro Strobel gründete.

Dass er so früh die Möglichkeiten der Rundfunkempfangstechnik entdeckt hatte, bringt seinem Enkel heute leider auch nichts mehr. Der große deutsche Elektronik-Hersteller Astro Strobel ist insolvent und den Angestellten bleibt nun nur noch auf eine bessere Zukunft zu hoffen. Sowohl Geschäftsführer Herbert Strobel als auch Insolvenzverwalter Thomas Ellrich versprechen sich eine klare Stärkung des Unternehmens. Dennoch bleibt abzuwarten, ob das nicht einen aus der Not geborenen Optimismus darstellt. Zwar haben sich erste potenzielle Investoren bereits gefunden. Und trotzdem hat es nun einmal Gründe dafür gegeben, dass der deutsche Elektronik-Hersteller insolvent gehen musste. Corona und der Ukraine-Krieg sind dabei nur die Spitze des Eisberges.

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Corona und Ukraine-Krieg sind nur die Spitze des Eisberges der globalen Herausforderungen

Denn die Insolvenz von Astro Strobel ist natürlich das Ergebnis mehrerer Faktoren. In der heutigen globalisierten und technologiegetriebenen Welt hat so ein Traditionsunternehmen Schwierigkeiten, mit internationalen Großkonzernen mitzuhalten. Probleme in der Lieferkette, verschärft durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg, haben sich die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens verstärkt. Hinzu kam die Streichung eines Großauftrags, welche die Lage wiederum extrem belastete.

Man muss ehrlich sein und einsehen, dass sich Astro Strobel, einst führend in der Rundfunkempfangstechnik, in diesem von schnellen, flexiblen Wettbewerbern dominierten Markt nicht behaupten konnte. Diese Herausforderungen machten es letztlich unvermeidlich, dass dieser ehemals große deutsche Elektronik-Hersteller insolvent ging. Trotz der laufenden Sanierung und erster Gespräche mit Investoren bleibt abzuwarten, ob das Unternehmen in dieser hart umkämpften Branche irgendwann wieder Fuß fassen können wird.