Schon wieder ist eine deutsche Traditionsfirma insolvent. Nach einer Betriebsdauer von unglaublichen 300 Jahren war es das nun unter Umständen endgültig. Es könnte das Ende eines ganzen Berufs sein.
Dass diese deutsche Traditionsfirma nun insolvent ist, wirft ein dunkles Licht auf einen ganzen Berufsstand. Denn das Handwerk ist bekanntlich am Aussterben. Und das zeigt sich durch nichts deutlicher, als wenn ein Betrieb aus dem Jahre 1725 pleitegeht.
Es scheint, als habe der gesamte Berufsstand keine Zukunft mehr
Die insolvente Traditionsfirma, um die es geht, ist eine deutsche Kunstgießerei. Heutzutage ist nicht jedem sofort klar, was eine Gießerei eigentlich ist. Sie betreibt ein klassisches Handwerk, dessen Anfänge bis in die Antike zurückreichen, und beschäftigt sich mit Metall, häufig Bronze. Die “Gießer” stellen so Skulpturen oder Statuen her. In der Tat wirkt dies ein wenig aus der Zeit gefallen, weshalb sich die Lauchhammer KG seit dem vergangenen Freitag offiziell in Insolvenz befindet. Dabei ist dieses spezielle Handwerk eine Kunst für sich, mit der man sowohl detailreiche als auch vor allem langlebige Werke schafft. Während das Gießen im Mittelalter ein hoch angesehener Beruf war, greifen wir dieser Tage zu 3D-Druckern. Was mehr Charme verbreitet, muss wohl jeder selbst wissen.
Es ist tragisch, dass diese Betriebe, die noch mit den eigenen Händen etwas Nachhaltiges und Einzigartiges produzieren, der Reihe nach einfach wegsterben. Genau so ging es jetzt auch diesem Klavierbauer. Doch trotz der ganzen Tragik schwindet das Interesse an Kunstgießereien seit Jahrzehnten. Deshalb musste nun eben auch die deutsche Traditionsfirma Lauchhammer KG insolvent gehen. Für die 26 Mitarbeiter bedeuten die nächsten Tage und Wochen ein großes Bangen. Denn während man heute noch “normal” weiterarbeitet, weiß man nicht, wie das Morgen aussehen wird. Im Übrigen fertigt man bei Lauchhammer nicht nur alte Heiligenstatuen oder abstrakte Skulpturen. Auch langlebige praktische Unikate wie Geländer oder Türbeschläge finden ihren Weg aus der Gießerei in die Hände glücklicher Kunden.
Vielleicht erlebt diese traditionsreiche Kunstfertigkeit noch eine Renaissance
Gerade in Deutschland war das Handwerk des Kunstgießens früher weit verbreitet, wie man an unzähligen Denkmälern im ganzen Land erkennen kann. Die Frage ist, ob diese klassische Kunstfertigkeit doch noch eines Tages eine Renaissance erleben wird – oder ob es das jetzt wirklich für immer war.