Nach 300 Jahren: Familienunternehmen insolvent – “Trifft Getränke”

Eine Getränkeabfüllanlage befindet sich in einer großen Halle. An der Anlage befinden sich Hunderte Flaschen, in denen gerade ein Getränk abgefüllt wird. Nach über 300 Jahren ist nun wieder ein Familienunternehmen insolvent.
Symbolbild © istockphoto/Nordroden

Nach über 300 Jahren trifft es ein Familienunternehmen, das jetzt insolvent ist. Dieses Mal ist – wieder einmal – die Getränkeindustrie betroffen. Für das Traditionsunternehmen könnte es das endgültige Aus bedeuten.

Die Pleitewelle kennt kein Erbarmen und so müssen wir euch heute wieder von einer erneuten Insolvenz berichten. Getroffen hat es wieder einmal ein Familienunternehmen, das seit über 300 Jahren existiert, nun jedoch leider insolvent ist. Dieses Mal könnte es für das Traditionsunternehmen das endgültige Aus bedeuten.

Experten sehen schwarz

Die Zahl der Firmen-, aber auch der Privatinsolvenzen nimmt derzeit enorm zu und ein Ende scheint nicht in Sicht zu sein. Obwohl die Gründe immer dieselben und auch jedem bekannt sind, stehen der Pleitewelle alle ohnmächtig gegenüber. Ob es jemanden trifft oder nicht, scheint Zufall zu sein. Und leider können die Experten auch keine Entwarnung geben oder wenigstens einen Hoffnungsschimmer, der zeigt, dass es bald wieder bergauf gehen könnte. Ganz im Gegenteil: Wirtschaftsexperten sind sich einig, dass sich an der derzeitigen Wirtschaftslage erst einmal nichts ändern wird. Auch die IHK verkündete Ende Juni erst, dass eine Entspannung des Arbeitsmarktes ebenfalls nicht in Sicht sei.

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Familienunternehmen muss kämpfen – erneut

Für das Familienunternehmen bedeutete die derzeitige Lage, dass eine Insolvenz unumgänglich war. Der Betrieb meldete diese bereits am 15. Juli beim zuständigen Amtsgericht an. Für die Traditionsbrauerei G.A. Bruch ist dies nicht die erste Insolvenz. Schon seit Jahren kämpft das Familienunternehmen mit Herausforderungen. Seit der Gründung im Jahr 1702 befindet sich das Unternehmen in Familienbesitz, mittlerweile in der neunten Generation. Mit dem Verkauf des Stammhauses “Stiefel”, das sich im Stadtteil St. Johann befand, und dem Verkauf des eigenen Brauhauses hat sich das saarländische Unternehmen bereits zuvor enorm verkleinert. Hinzu kam, dass Bruch das Bier seit 2022 in der Kirner Privatbrauerei in Rheinland-Pfalz braut. Die Brauerei ist nämlich auf der Suche nach einer neuen Brauereistätte in Saarbrücken.

Derzeit prüft der vom Gericht bestellte Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Stephan Hainz, die Unterlagen und die allgemeine Situation der Brauerei. Sowohl der Geschäftsführer als auch der Insolvenzverwalter bemühen sich darum, dass der Betrieb weiterhin aufrechterhalten werden kann. Man suche nach einer regionalen, also saarländischen, Lösung. Wie diese aussehen soll, kann jedoch noch niemand genau sagen.