Nach 250 Jahren: Deutschem Weltmarktführer droht das Aus

Ein Blick in eine Halle mit vielen Druckmaschinen, die nebeneinander stehen. Aus den Maschinen kommen gelbe Etiketten mit der Aufschrift Krise heraus. Ein Arbeiter steht vor einer der Maschinen und legt die Stapel der Bögen aufeinander.
Symbolbild © imago/imagebroker

Nach 250 Jahren könnte dies nun das Ende sein: Einem deutschen Weltmarktführer droht das Aus. Hunderte Mitarbeiter bangen nun um ihre Jobs, doch die Unternehmensführung sah sich zu diesem Schritt gezwungen.

Die derzeitige Wirtschaftslage fordert nun ihr nächstes Opfer. Dieses Mal trifft es einen deutschen Weltmarktführer, dem nun das Aus droht. Damit würden wieder Hunderte Menschen ihren Job und eine Region ein Unternehmen verlieren, das viele Arbeitsplätze zur Verfügung stellt. Doch die Unternehmensführung hat schon einen Plan.

Schwierige Lage für Unternehmen und Verbraucher

Dass die Wirtschaftslage nicht einmal auf große, namhafte Unternehmen Rücksicht nimmt, haben die vergangenen Wochen und Monate immer wieder gezeigt. Große Konzerne wie das KaDeWe, Peek & Cloppenburg, Esprit und viele andere mussten die Segel streichen und Insolvenz anmelden. Einige Firmen konnten gerettet werden und existieren weiterhin. Andere dagegen mussten ihre Türen für immer schließen. Dabei verlieren die Menschen in diesem Fall nicht nur ihre Arbeitsplätze und Familien stehen plötzlich ohne Einkommen da, auch die Vielfalt für die Kunden nimmt vor Ort enorm ab.

Weltmarktführer muss Insolvenz anmelden

Nun trifft es einen Weltmarktführer, der 1775 als einfache Dorfschmiede begann und heute zu den größten Konzernen der Welt gehört. Das konnte der Gründer Christian Henrich Kolbus damals natürlich nicht vorhersehen, doch heute gilt Kolbus als der größte Hersteller von Buchbindereimaschinen. Nun musste der Rahder Maschinenbauer den schweren Schritt gehen und am 22. Juli beim zuständigen Amtsgericht in Bielefeld die Insolvenz anmelden. Das Verfahren soll in Eigenverwaltung geschehen. Dies bedeutet, dass die Geschäftsführung weiterhin handlungsfähig bleibt. Unterstützt wird sie von den Rechtsanwälten Stefan Meyer als Sachwalter und Maximilian Michelsen als Generalbevollmächtigter. Ziel aller Beteiligten ist es, Kolbus wieder auf Erfolgskurs zu bringen und die 550 Arbeitsplätze zu erhalten.

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Da die meisten Mitarbeiter aufgrund der Betriebsferien derzeit im Urlaub sind, erreicht sie diese Nachricht mitten in der Erholungszeit. Doch gleichzeitig informierte die Geschäftsführung sie über die Genehmigung der Eigenverwaltung. Damit bekommen die Angestellten zwar die Löhne für Juli, August und September von der Bundesagentur für Arbeit gestellt, doch der Betrieb soll wie gewohnt weiterlaufen. Nach den drei Monaten will Kolbus wieder in der Lage sein, seinen Mitarbeitern die Gehälter selbst zu zahlen. Wir drücken allen Beteiligten die Daumen, dass das klappt.