Nach 160 Jahren: Deutsches Möbelunternehmen ist nun insolvent

In einem großen Möbelhaus stehen auf einer riesigen Verkaufsfläche viele Sofas in beigen bis braunen Farbtönen, diversen Polsterungen und verschiedenen Ausführungen. Alles wirkt eintönig und trostlos. Ein deutsches Möbelunternehmen ist nun insolvent.
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Nach 160 Jahren ist nun ein weiteres deutsches Möbelunternehmen insolvent. Damit folgt es zahlreichen anderen Unternehmen, die diesen Schritt gehen mussten. Leider blieb dem Geschäftsführer keine andere Wahl.

Und wieder muss ein traditionelles Unternehmen die Segel streichen und den schweren Schritt in die Insolvenz gehen. Diesmal trifft ein weiteres deutsches Möbelunternehmen, das nun insolvent ist. Der Geschäftsführer sieht leider keine andere Möglichkeit mehr. So soll es mit dem Konzern jetzt weitergehen.

Die Zahl der Insolvenzen ist drastisch gestiegen

Dass sich die Pleitewelle schon seit Monaten durch alle Branchen in Deutschland zieht, dürfte inzwischen jeder realisiert haben. Und das Gefühl, dass es viele Unternehmen trifft, wird durch die Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigt. Dieses zählt derzeit 13.993 Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2024 – bis jetzt. Der Trend ist besorgniserregend. Im Gegensatz zum Mai des Vorjahres sind die Insolvenzen um 25,9 Prozent gestiegen. Und auch im April stiegen die Unternehmenspleiten um 28,5 Prozent im Gegensatz zum letzten Jahr an. In die traurige Stastistik für den Juli fällt dabei nun ein weiteres deutsches Möbelunternehmen.

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Insolvenz betrifft nicht den gesamten Konzern

Am 8. Juli stellte der Geschäftsführer Dr. Dr. Franz-Hendrik Schröder des Möbelherstellers Schröder aus Ostwestfalen beim zuständigen Amtsgericht in Paderborn den Antrag auf die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Dies bezieht sich nur auf die Möbelsparte des Unternehmens. Das Schwesterunternehmen Schröno Polstermöbel betrifft die Insolvenz dagegen nicht. Der Geschäftsführer sah sich zu diesem Schritt gezwungen und informierte am 9. Juli auch die ca. 100 Mitarbeiter, die für das Unternehmen tätig sind. Trotzdem läuft alles weiter wie bisher. Der Möbelhersteller führt die Produktion seiner hochwertigen Polster- und Wohnmöbel also erst einmal wie gewohnt fort.

Die Gründe für die wirtschaftliche Schieflage des Möbelherstellers treffen währenddessen auch viele weitere Unternehmen. So seien laut dem Geschäftsführer viele Kunden aufgrund der Inflation sehr zurückhaltend, was den Kauf von Möbeln betreffe. Dies führe zu einer geringeren Auftragslage, wodurch die stark gestiegenen Energie- und Materialkosten nicht mehr gedeckt werden könnten. Dennoch sei das Unternehmen laut Schröder gut aufgestellt und er hoffe, dass die Insolvenz den Möbelhersteller wieder auf Erfolgskurs bringen werde.