Modekette rutscht in Insolvenz: Jede vierte Filiale schließt

Zwei rote "Wir-schließen-Schilder" sind in einem Schaufenster aufgehängt. Das Schild kündigt einen 50%igen Nachlass auf alle Produkte an. Es ist der Ausverkauf einer Filiale, die alle ihre Produkte so rasch wie nur möglich abverkaufen will.
Symbolbild © istockphoto/machdas

Die Pleitewelle rollt weiter über Deutschland und bedroht Hunderte kleine und große Unternehmen im Land. Nun rutscht eine bekannte Modekette in die Insolvenz und hofft auf Rettung.

Insolvenzen und Pleitewelle gehören seit Corona leider zum Alltag in Deutschland. Viele kleinere und große Unternehmen, Konzerne und Familienunternehmen bangen um ihre Existenz und darauf, von Investoren gerettet zu werden. Jetzt trifft es eine bekannte Modekette, die in die Insolvenz rutscht und versucht, sich gerade so noch zu retten.

Das hoffen auf Rettung in letzter Minute: Modekette bangt um Existenz

Im Januar sorgte die Insolvenz des deutschen Modehändlers Wormland für großes Aufsehen. Viele befürchteten das endgültige Aus des Unternehmens. Doch Ende Juni kam die überraschende Wende: Obwohl jede vierte Filiale geschlossen wurde, gelang es, dank eines neuen Investors, das Traditionsunternehmen aus der Krise zu holen. Wie es zu dieser Entwicklung kam und welche Maßnahmen man ergriffen hatte, wird in diesem Artikel beleuchtet.

Nach der Insolvenzanmeldung im Januar war die Zukunft von Wormland ungewiss. Durch einen durchdachten Sanierungsplan und die Zustimmung der Gläubiger konnte das Osnabrücker Familienunternehmen Lengermann & Trieschmann (L&T) neun der zwölf Filialen übernehmen. Die Gläubigerversammlung stimmte vor kurzem dem Plan mit überwältigender Mehrheit zu, und auch das Insolvenzgericht Hannover gab grünes Licht, nachdem die Gläubiger auf Rechtsmittel verzichtet hatten. Diese Zustimmung ermöglichte die sofortige Umsetzung der Rettungsmaßnahmen.

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Neue Perspektiven und die Zukunft der Modekette

Mit der Übernahme durch L&T bleiben mehr als 300 Arbeitsplätze erhalten, was für die betroffenen Mitarbeiter eine große Erleichterung darstellt. Von den ursprünglich 400 Beschäftigten bei Wormland ist somit ein Großteil weiterhin im Unternehmen tätig. Die verbleibenden drei Filialen mussten jedoch Ende Juni schließen, was den Verlust einiger Arbeitsplätze zur Folge hatte. Die Übernahme durch L&T markiert jedoch nicht das Ende von Wormland als eigenständige Marke.

Wormland agiert weiterhin unter eigenem Namen und verfolgt seine Geschäftsstrategie. Dabei sollen Synergien mit L&T genutzt werden, um gemeinsam stärker am Markt aufzutreten. Die Geschäftsführung von Wormland bleibt unverändert, und die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Partnern wird man intensivieren. So will man auch den Kunden neue und attraktive Angebote bieten. Anfang des Jahres hatte Wormland aufgrund der hohen Inflation und der sinkenden Kaufkraft einen Insolvenzantrag im Schutzschirmverfahren gestellt. Mit der Einstellung des Verfahrens bis spätestens 1. August kann das Unternehmen wieder eigenständig agieren.