Marke erreicht: Restaurants verkaufen Schnitzel für über 40 Euro

Ein Schnitzel liegt mit Reis und Salat auf einem Teller.
Symbolbild © istockphoto/yuelan

Nun ist die nächste Marke erreicht: Restaurants verkaufen jetzt Schnitzel für über 40 Euro. Viele Gäste können diese Preise nicht mehr bezahlen. Andere reagieren mit Verständnis.

Restaurants verkaufen jetzt Schnitzel für über 40 Euro. Damit ist eine nächste Schmerzgrenze für so manchen Gast erreicht. Diesen Preis werden nicht mehr alle bezahlen können. Andere Gäste reagieren jedoch mit Verständnis.

Gastronomie-Branche fühlt sich in Erklärungsnot

Seit dem 1. Januar steigt der Mehrwertsteuersatz für alle Gerichte, die vor Ort verzehrt werden, wieder auf den normalen Satz von 19 Prozent. Dadurch steigen notwendigerweise auch die Preise, da die Betriebe sonst ins Minus wirtschaften würden. Doch nicht nur die gestiegene Mehrwertsteuer ist daran schuld. Mit dem Beginn des neuen Jahres stiegen auch die Mindestlöhne von 12 auf 12,41 Euro. Auch die anderen Stundenlöhne werden angepasst. Somit müssen die Preise auf der Speisekarte nun deutlich ansteigen, was vielen Gästen bitter aufstößt. Das führt dazu, dass sich viele Betriebe aus der Gastronomie dazu gezwungen sehen, ihren Gästen zu erklären, wie die Preise steigen und was die Gründe dafür sind. Genau diesen Schritt ging nach einer Bäckerei nun auch ein bekanntes Restaurant.

Restaurant rechnet vor, wie es zum Schnitzel über 40 Euro kommt

Der Wirt Billy Wagner aus dem Sternerestaurant “Nobelhart & Schmutzig” rechnete seinen Gästen nun in einem Post auf Instagram vor, wie es dazu kommt, dass man hier zukünftig für ein Schnitzel über 40 Euro bezahlen muss. Dazu rechnet er ein Beispiel aus dem Jahr 2023 vor. Demnach hätte ein Gast durchschnittlich 214 Euro brutto in seinem Restaurant ausgegeben und dies bei einer reduzierten Mehrwertsteuer von 7 Prozent. Hätte es da schon den erhöhten Steuersatz von 19 Prozent gegeben, hätte er einen durchschnittlichen Umsatz von 200 Euro gemacht. Dies sind 14 Euro weniger.

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Diese Zahl rechnet er hoch auf eine Gästeanzahl von durchschnittlich 908. Das würden für ihn 12.700 Euro mehr monatliche Ausgaben bedeuten, jährlich dann 152.000 Euro. Da nun auch die Personalkosten gestiegen sind, hätte er insgesamt 188.000 Euro im Jahr zusätzliche Ausgaben, die er natürlich erwirtschaften muss, um kein Minus zu machen. Denn für ihn kommen billigere Lebensmittel von geringerer Qualität oder die Entlassung von Mitarbeitern überhaupt nicht infrage. Damit muss er die Menüpreise von 175 auf 195 Euro bzw. von 200 auf 225 Euro anpassen. Damit kostet ein Schnitzel 43 Euro.

Viele Nutzer loben den Post auf Instagram und zeigen Verständnis. Sie begrüßen die Transparenz des Wirtes und verstehen auch, wieso die Preise angehoben werden müssen. Andere wiederum sehen dies kritisch. Zumindest finden einige Menschen, dass es jemandem, der 200 Euro für ein Restaurantbesuch ausgeben kann, kaum etwas ausmachen wird, wenn er dann 225 Euro zahlen soll.