Laut neuester Studie: Wer später in Rente geht, lebt viel glücklicher

Ein Rentner sitzt an einem Tisch und zählt sein Geld. Verschiedene Euro-Scheine liegen auf dem Tisch. Einige hält er in der Hand.
Symbolbild © istockphoto/Dobrila Vignjevic

Es klingt eigentlich unglaublich, lässt sich jedoch statistisch belegen: Laut einer neuesten Studie lebt derjenige, der später in Rente geht, viel glücklicher. Die Ergebnisse hierzu sind eindeutig.

So mancher Arbeitnehmer beneidet die Rentner, die nun sehr viel mehr Freizeit haben und nicht mehr an Zeiten gebunden sind. Doch überraschenderweise enthüllt eine neueste Studie, dass diejenigen, die später in Rente gehen, viel glücklicher leben. Was im Widerspruch zueinander zu stehen scheint, lässt sich jedoch plausibel erklären.

Bundesregierung schafft Anreize für Rentner

Deutschland steht derzeit vor einigen Problemen. Zwei davon betreffen die Anzahl der Fachkräfte und den demographischen Wandel. Da jetzt und in den nächsten Jahren viele Fachkräfte das Rentenalter erreicht haben und viel zu wenige Nachwuchskräfte am Arbeitsmarkt sind, hat dies ernsthafte Konsequenzen, die wohl kaum ein Unternehmen auffangen kann. Die Bundesregierung entwickelte einen Lösungsvorschlag: Rentner sollten ihren Ruhestand um wenigstens ein Jahr und höchstens drei Jahre nach hinten verschieben. Wer dies tut, bekommt vom Staat eine Einmalzahlung bei Renteneintritt. Diese sogenannte Rentenprämie ist der Betrag, den die Menschen normalerweise bei regulärem Renteneintritt an Rente bekommen hätten.

Studie enthüllt eindeutiges Ergebnis

Es gibt sicherlich Menschen – und zum Teil auch noch jüngere Arbeitnehmer –, die sich den Renteneintritt schon sehnlichst herbeiwünschen. Man hat viel mehr Zeit für sich, für Familie und Freunde. Das frühe Aufstehen entfällt ebenfalls und man kann endlich seinen Hobbies nachgehen. Doch laut einer Glücksforschung des Instituts für Finanzwissenschaft und Sozialpolitik der Universität Freiburg im Auftrag der Süddeutschen Klassenlotterie sind diejenigen Rentner, die ihren Renteneintritt nach hinten aufschieben, glücklicher als diejenigen Menschen, die pünktlich in Rente gehen. Mit 7,49 Prozentpunkten waren Rentner am glücklichsten, die noch drei Jahre nach Rentenbeginn arbeiteten. Mit 0,18 Prozentpunkten weniger nimmt die Differenz nach vier Jahren wieder ab.

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Forscher haben eine gute Erklärung für die Ergebnisse der Studie. Viele Rentner erleben beim Eintritt in die Rente eine sogenannte “Honeymoon”-Phase. Sie freuen sich über ihre gewonnene Zeit und genießen es, dass sie nicht mehr aufstehen und zur Arbeit gehen müssen. Doch diese Phase ist nach ca. einem Jahr vorbei und die Menschen beginnen sich zu langweilen. Hinzu kommt das Gefühl, dass sie niemand mehr braucht. Auch die sozialen Kontakte fehlen zunehmend. Außerdem fehlt das Geld, was es unmöglich macht, den bisherigen Lebensstandard zu halten. Deshalb raten Experten auch zu einer Übergangsphase in den Lebensabend.