Kunden sauer: Gebühren bei Sparkasse gehen durch die Decke

Eine Hand steckt seine Giro-Karte in einen Geldautomaten der Sparkasse, weil Geld abgehoben wird. Auf dem Bildschirm steht in englischer Sprache, dass man seine Karte einstecken soll.
Symbolbild © imago/Bihlmayerfotografie

Die Gebühren bei der Sparkasse sollen sehr viel höher sein als die von anderen Anbietern. Da ist es kein Wunder, dass die Kunden verärgert reagieren. Sie fühlen sich über den Tisch gezogen.

Man fragt sich, woran das liegen mag. Fakt ist aber, dass Kunden der Sparkasse erheblich mehr Gebühren zahlen müssen, als man das woanders tut. Niemand scheint nachvollziehen zu können, weshalb die Preise hier dermaßen durch die Decke gehen.

Ihr guter Ruf eilt der Sparkasse voraus, hat aber auch seinen Preis

Es ist verrückt. Kaum eine andere Bank in Deutschland verfügt über ein derartiges Prestige wie die Sparkasse. Die Tatsache, dass man hierzulande das Wort “Sparkasse” auch synonym für “Bank” verwendet, zeigt, wie stark sich die Marke über die Jahre behaupten konnte. Anscheinend sogar so stark, dass sich die Menschen weiterhin in Massen für die Sparkasse entscheiden, obwohl die Gebühren hier teils durch die Decke gehen. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts zeigt konkret, wie sehr. Manche Kontoinhaber müssen mehr als doppelt so viel blechen, als sie es bei einer anderen Bank tun würden. Seit das bekannt geworden ist, ärgern sich die Sparkassen-Kunden natürlich. Warum muss man hier so viel mehr für sein Konto bezahlen?

Dass die Gebühren bei sogenannten Direktbanken geringer als bei der Sparkasse ausfallen, ist klar. Warum? Bei Direktbanken – wie zum Beispiel der DKB – erledigen die Kunden ihre Geschäfte selbst über das Internet. Weil diese Banken keine Filialen haben und somit keinen persönlichen Service anbieten, verlangen sie im Jahr nicht mehr als 50 Euro für ein Konto. Bei manchen dieser Direktbanken muss man sogar überhaupt nichts zahlen. Dennoch kommen auch Kunden anderer “Filial-Banken” mit ihren Gebühren besser weg als bei der Sparkasse. Bei der Deutschen Bank, der Commerzbank, der Sparda-Bank und Volks- und Raiffeisenbanken fallen die jährlichen Kosten so gut wie immer zweistellig aus. Gerade einmal 14 Prozent dieser Kunden zahlen 100 Euro oder mehr. Anders bei der Sparkasse.

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Die unbequeme Wahrheit hinter den Sparkassen-Gebühren

Bei der Sparkasse sind die Gebühren am höchsten – das ist ein Fakt. Jeder fünfte Kontoinhaber muss hier zwischen 100 und 200 Euro jährlich abdrücken. Sechs Prozent der Nutzer zahlen tatsächlich mehr als 200 Euro im Jahr für die Instandhaltung ihres Kontos. Die Sparkasse scheint sich das leisten zu können, denn an Kunden mangelt es ihnen nicht. Anscheinend spricht der berühmte Name ganz für sich. Auf die Nachfrage, warum man denn hier die doppelten Gebühren bezahlen müsse, gibt die Sparkasse zwei Gründe an. Erstens stelle die Bank mehr Automaten und Filialen als andere Geldunternehmen zur Verfügung. Zweitens betont sie ihr soziales Engagement. Das mögen gute Gründe sein – entsprechen aber nicht ganz der Wahrheit, weil die Sparkasse aktuell tatsächlich vermehrt Geldautomaten abbaut.