Kopfschuss Mord auf offener Straße: Politiker fordern, dass Karlsruhe den Fall übernimmt

Karlsruhe-Insider / Berlin (dpa) – Einen Monat nach dem Mord an einem Tschetschenen in Berlin und nach neuen Zeitungsberichten über eine mögliche Verstrickung Russlands fordern mehrere Politiker Konsequenzen.

Die FDP beantragte, dass der Innenausschuss des Bundestags sich am 16. Oktober mit dem Fall beschäftigen solle. Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen sagte dem «Spiegel» (Freitag):

«Es erscheint unverständlich, weshalb der Fall noch nicht zu einer Sache für den
Generalbundesanwalt gemacht wurde.» Die Tat scheine «erhebliche und klare politische Fingerabdrücke» zu tragen.

Nach einem Bericht des «Spiegels» sollen sich die Hinweise verdichten, dass russische Behörden aktiv bei der Schaffung der falschen Identität des mutmaßlichen Mörders mitwirkten.

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So soll sich in der Datenbank für nationale russische Ausweispapiere ein Sperrvermerk für den Namen, den der Verdächtige benutzte, finden. Solche Vermerke fanden sich nach der Enttarnung der mutmaßlichen Attentäter des russischen Ex-Agenten Sergej Skripal auch bei Personalien anderer russischer Geheimdienstmitarbeiter.

Der 40 Jahre alte Tschetschene mit georgischer Staatsangehörigkeit war am 23. August in einem kleinen Park in Berlin-Moabit erschossen worden.

Kurz nach der Tat wurde der mutmaßliche Täter, ein Mann mit einem russischen Pass, festgenommen.