“Kein Verzicht”: Deutsche essen langsam wieder mehr Fleisch

Ein Kellner mit Armbanduhr serviert zwei Portionen Schnitzel mit Pommes frites auf Tellern und läuft voll beladen zum Tisch mit den Gästen, um die Teller zu servieren.
Symbolbild © istockphoto/ZeynepKaya

Diese Nachricht kommt für viele doch sehr überraschend: Langsam essen die Deutschen wieder mehr Fleisch. Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache und das sieht nicht nach Fleischverzicht aus.

Laut Umfragen wählen immer mehr Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen eine vegane Lebensweise. Die meisten nennen das grausame Tierleid und den Klimaschutz als die zwei wichtigsten Gründe. Doch nun gibt es eine Studie, die zeigt: Langsam essen die Deutschen wieder mehr Fleisch, verzichten also nicht auf Fleisch und andere tierische Produkte.

Veganismus und Vegetarismus auf dem Vormarsch

Immer wieder finden Umfragen auf den Straßen in Deutschland statt und bislang sprachen diese eine eindeutige Sprache: Immer mehr Menschen verschreiben sich dem Vegetarismus oder Veganismus und wollen damit aktiv etwas zur Verbesserung der Welt beitragen. Aktives Verzichten auf Fleisch und tierische Produkte mindert das Tierleiden und verringert das Massensterben von Schweinen, Rindern, Kühen und geflügelten Tieren. Veganer gehen dabei noch einen Schritt weiter und verzichten auch auf Eier, Milch und tierischen Inhaltsstoffen in Kosmetika usw.

Studie zeigt jedoch anderen Trend

Lesen Sie auch
Invasion droht: Spinnen dringen im Herbst in Wohnungen ein

Nun zeigt sich jedoch – für Veganer wohl erschreckenderweise – im ersten Halbjahr 2024 ein anderer Trend. Die Deutschen essen anscheinend wieder mehr Fleisch. So wurden 0,4 Prozent mehr Schweine getötet als noch im letzten Jahr zur selben Zeit, was 21,9 Millionen getötete Tiere bedeutet. Insgesamt stieg die Menge von produziertem Schweinefleisch um 1,1 Prozent auf 2,1 Millionen Tonnen. Dies bedeutet seit Jahren erstmals wieder einen Anstieg.

Seit 2016 schrumpften die Schlachtzahlen jedoch kontinuierlich, was den zunehmenden Trend zur veganen Lebensweise zeigt. Im ersten Halbjahr 2016 schlachteten die Betriebe noch 7,4 Millionen mehr Schweine und produzierten knapp 660.000 Tonnen mehr Schweinefleisch als in diesem Halbjahr. Mit 62 Prozent steht Schweinefleisch damit an erster Stelle bei der Fleischproduktion in Deutschland. Auch die verarbeiteten Mengen an Rind- und Geflügelfleisch nahmen im ersten Halbjahr 2024 mit 2,5 Prozent bzw. 1,3 Prozent zu. Dies macht einen gesamten Zuwachs um 1,3 Prozent bzw. 3,4 Millionen Tonnen an Fleisch aus. Damit widerspricht die Statistik des Statistischen Bundesamtes den Umfrage-Ergebnissen auf der Straße.