Kahlschlag: Sparkassen bauen deutschlandweit Geldautomaten ab

Der Eingang einer Sparkasse in Deutschland. Die Filiale befindet sich in einem roten Haus aus Ziegelsteinen. Vorne ist das rote Logo zu sehen.
Symbolbild © istockphoto/Wieland Teixeira

Die Sparkassen bauen deutschlandweit immer mehr Geldautomaten ab. Dies stellt eine Reaktion auf die steigende Digitalisierung und das veränderte Kundenverhalten im Bankensektor dar. Kunden müssen sich auf Änderungen einstellen.

Eine unerwartete Maßnahme trifft die Kunden der Sparkassen: Die Bank entfernt deutschlandweit immer mehr Geldautomaten. Diese Veränderung markiert einen deutlichen Wandel im Bankensektor und hat große Auswirkungen auf das tägliche Leben vieler Menschen.

Bargeldlose Zahlungsmethoden werden immer beliebter

Die Digitalisierung hat die Art und Weise, wie Bankgeschäfte abgewickelt werden, grundlegend verändert. Immer mehr Kunden bevorzugen Onlinebanking und mobile Apps, um ihre finanziellen Angelegenheiten zu regeln. Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom nutzen bereits 81 Prozent der Deutschen Onlinebanking. Diese Entwicklung führt dazu, dass Banken und Sparkassen ihr Filialnetz und die Anzahl der Geldautomaten stark verringern. Erstmals gibt es in Deutschland weniger als 20.000 Bankfilialen. Ende 2023 betrieben die Sparkassen noch 21.000 Geldautomaten, während es 2018 noch 25.500 waren.

Ein wesentlicher Grund für den Rückgang der Geldautomaten ist die zunehmende Beliebtheit von bargeldlosen Zahlungsmethoden und das Abheben von Bargeld in Supermärkten und anderen Geschäften. Gleichzeitig haben die Banken mit einem Mangel an Fachkräften zu kämpfen. Sven Matthiesen, Privatkundenvorstand der Frankfurter Sparkasse, bestätigte, dass die Filialen zwar gut besucht seien, es jedoch immer schwieriger werde, genügend Personal für den Betrieb zu finden. Diese Situation könnte für Kunden längere Wartezeiten an den Schaltern und Automaten bedeuten.

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Kunden schätzen den Service in den Filialen weiterhin

Trotz dieser Anpassungen bleibt die Bindung der Kunden an ihre Filialen stark. Viele schätzen nach wie vor den persönlichen Kontakt zu ihren Bankberatern, auch wenn sie ihre täglichen Bankgeschäfte online abwickeln. Ulrich Hoyer, Partner der Beratungsfirma Zeb, stellt fest, dass die Filialen gut frequentiert sind und die Mitarbeiter vor Ort stark gefordert werden. Während Banken und Sparkassen weiter auf Digitalisierung setzen, wird die Verringerung der Geldautomaten die Kunden zwingen, ihre Gewohnheiten anzupassen. Der Abbau der Automaten und Filialen ist ein klares Zeichen dafür, dass die Zukunft des Bankwesens digital ist.