Junkies stehen Schlange: Erster Drogenraum in Karlsruhe eröffnet

Symbolbild

Karlsruhe (dpa/lsw) – Schwerstabhängige Menschen in Karlsruhe haben nun einen Ort, an dem sie ihre Drogen unter Betreuung einnehmen können.

Die Betroffenen können hier unter hygienisch guten Bedingungen konsumieren, sagte Sozialminister Manne Lucha (Grüne) bei der Eröffnung des ersten baden-württembergischen Drogenkonsumraums am Freitag.

Seit fast 20 Jahren erlaubt das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) den einzelnen Bundesländern, eine Verordnung für die Räume zu erlassen. Deutschlandweit gibt es bereits zwei Dutzend solcher Einrichtungen in sechs Bundesländern (Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland).

In der grün-schwarzen Landesregierung war die Einrichtung heftig umstritten. Erst im vergangenen März hatte das Kabinett der Verordnung grünes Licht gegeben.

Die neue Einrichtung in Karlsruhe befindet sich direkt neben einem schon bestehenden Kontaktladen für Suchtkranke, im Drogenkonsumraum selbst ist immer eine Sozialarbeiterin anwesend.

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Durch den regelmäßigen Kontakt habe auch der ein oder andere die Chance, aus der Sucht herauszukommen, sagt Lucha. «Das ist sehr niederschwellig, das geht oft sehr lang, aber jede Stunde mit guten sozialen Kontakten ist eine wirkliche Verbesserung.»