Gefahr Leitungswasser: Nächste deutsche Stadt mit Abkochgebot

Jemand gießt sich Leitungswasser aus dem Wasserhahn in ein Glas ein. Das fließende Wasser aus dem Hahn springt auf der Oberfläche auf und sprudelt etwas. Das Wasserglas ist bereits gut gefüllt.
Symbolbild © istockphoto/deepblue4you

In Deutschland kann man Wasser aus dem Hahn eigentlich überall bedenkenlos trinken. Doch nun verhängt eine weitere deutsche Stadt ein Abkochgebot für Leitungswasser, das potenziell kontaminiert sein könnte.

Gruselgeschichten von verseuchtem Wasser, das aus dem Wasserhahn kommt, kennt man eigentlich aus Dritte-Welt-Ländern. Doch nun führt eine deutsche Stadt ein Abkochgebot für Leitungswasser ein, da man sich auch bei uns nicht überall darauf verlassen kann, dass das Wasser unbedenklich zum Trinken ist.

Die zweifelhafte Wasserqualität in einer deutschen Stadt macht Sorgen

Inzwischen zeigen die Tests, dass das Trinkwasser in Eichstätt keine Keime mehr enthält, doch bleibt hier das Abkochgebot bestehen. Trotz der positiven Entwicklung und obwohl keine coliformen Bakterien mehr nachgewiesen wurden, gibt es in einigen Bereichen des großen Versorgungsnetzes noch nicht genügend Chlor. Und dieses ist wichtig, um die vollständige Desinfektion sicherzustellen. Solange also nicht alle Zonen die erforderliche Chlorkonzentration aufweisen, besteht weiterhin die Gefahr, wenn auch eine leicht verminderte als vor wenigen Wochen, von Verunreinigungen.

Die Verantwortlichen der Stadtwerke Eichstätt arbeiten weiterhin eng mit der Regierung von Oberbayern zusammen, um die Lage zu überwachen. Für die Gesundheit der Bevölkerung will man wichtige und richtige Entscheidungen treffen. Überstürztes Handeln nützt schließlich keinem. Nach gründlichen Beratungen mit den Gesundheitsbehörden bleibt das Abkochgebot genau deshalb noch weiter in Kraft. Verantwortliche bestätigen, dass die Chlorung fortgesetzt werden muss, bis überall im Netz die notwendigen Werte erreicht sind. Für die Bürger heißt das also weiterhin Vorsicht walten lassen und das Wasser vor der Nutzung abkochen.

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Desinfektion auf der Zielgeraden

Bereits am 11. September führten die Behörden das Abkochgebot in der Region Eichstätt ein. Dies geschah, nachdem routinemäßige Tests auf Verunreinigungen im Trinkwasser hingewiesen hatten. Als schnelle Reaktion ergriff man umfassende Maßnahmen, darunter die Chlorung des Wassersystems. So wollte man schnell eine sichere Trinkwasserversorgung gewährleisten. Doch in einigen Teilen des weitläufigen Netzes war diese Desinfektion bisher nicht vollständig umsetzbar.

Neben der Stadt Eichstätt sind leider auch umliegende Gemeinden wie Adelschlag, Pollenfeld und Walting betroffen. Die Menschen in diesen Gebieten müssen ihr Trinkwasser ebenfalls weiterhin abkochen, um sicherzustellen, dass es keine gesundheitlichen Risiken gibt. Die Stadtwerke und Gesundheitsbehörden arbeiten jedoch nach wie vor intensiv daran, die letzten betroffenen Gebiete zu desinfizieren, sodass in wenigen Tagen eine Aufhebung des Abkochgebots in Aussicht steht.