Fast 700 Jahre alt: Traditioneller Getränkehersteller steht vorm Aus

In einer riesengroßen Halle stehen übergroße silberne Tanks, an denen sich Schläuche und Kabel befinden. Einige Arbeiter laufen zwischen ihnen hindurch und scheinen etwas zu prüfen.
Symbolbild © imago/USA TODAY Network

Nach fast 700 Jahren soll jetzt Schluss sein: Ein traditioneller Getränkehersteller soll jetzt vor dem Aus stehen und muss zukünftig seine Pforten für immer schließen.

Für Liebhaber ist dies eine traurige Nachricht: Ein traditioneller Getränkehersteller steht vor dem Aus. Die Gründe zwingen den Betreiber leider zu diesem schweren Schritt, der keine andere Wahl mehr hat.

672 Jahre Tradition

Nach fast 700 Jahren – genauer nach 672 Jahren – lässt der bekannte traditionelle Getränkehersteller nun eine Tradition hinter sich. Dies ist eine ungewöhnlich lange Zeit. Trotz vieler schwerer Krisen in den vergangenen Jahrhunderten bestand das Unternehmen weiter und konnte viele Liebhaber seines Getränkes gewinnen. Doch in der heutigen Zeit sind die Probleme so schwerwiegend, dass dem jetzigen Betreiber keine andere Wahl mehr bleibt, als den Betrieb zu schließen. Schon Mitte Juni soll es so weit sein. Bis dahin werden die letzten Getränke-Vorräte noch verkauft, bevor es dann endgültig Lebewohl heißt. Ein kleines Trostpflaster für die Liebhaber des Getränks gibt es dann aber doch, denn dieses soll nicht ganz verschwinden.

Der Betreiber hat alles versucht

Fans werden ihr Getränk gleich erkennen, auf dem das Logo einen Mönch aus dem Mittelalter darstellt. Neben ihm steht die Jahreszahl 1352, denn so lange gibt es das beliebte Bier schon. Ein Kloster begann nämlich mit der Brautradition, die uns bis heute begleitet. Das Karmeliter-Bräu ist ein echtes Traditionsgetränk und begeistert die Menschen schon seit Jahrhunderten.

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Doch der Betreiber Herbert Brust hatte nun genügend Gründe, um die Brauerei zu schließen. Er sieht das ganze realistisch. Er habe lange nach einem Nachfolger gesucht, aber einfach keinen gefunden. Verstehen kann er das, denn es gibt vieles, was gegen eine Übernahme spricht. Zum einen sind die Folgen der Corona-Pandemie noch nicht ausgestanden. Viele Betriebe leiden noch heute unter den Folgen. Zum anderen sei der Preiskampf einfach zu extrem. So werden kleine Brauereien wie die seine dazu gezwungen, ihr qualitativ hochwertiges Bier zu einem Spottpreis anzubieten. Da können kleine Unternehmen, die ein jährliches Ausstoßvolumen von 7.000 bis 8.000 Hektolitern haben, gegen die großen Brauereien mit 23,4 Millionen Hektolitern einfach nicht mithalten. Nach fast 700 Jahren hat der traditionelle Getränkehersteller jetzt aufgeben müssen. Ein kleiner Trost bleibt jedoch: Ein Interessent will das Rezept des Karmeliter-Bräu weiterführen. Der Betrieb wird jedoch geschlossen und das Inventar aufgelöst.