Engpass ist da: Erste Großstadt dreht Einwohnern das Wasser ab

Klares Leitungswasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Spülbecken aus Edelstahl. Das sprudelnde Wasser plätschert auf dem Becken. Anschließend fließt es in der Ablaufgarnitur ab, über die Siphon in die Kanalisation.
Symbolbild © istockphoto/deepblue4you

Ausgerechnet im Sommer dreht diese Großstadt jetzt das Wasser ab. Die Betroffenen müssen wohl oder übel alles Wasser im Laden kaufen gehen. Das wird teuer.

Wenn es sich nur um das Trinkwasser handeln würde, wäre es unter Umständen noch in Ordnung. Allerdings dreht diese Großstadt den Menschen das gesamte Wasser ab, sodass sie nicht einmal mehr duschen können. Gerade im Sommer ist das absolut unzumutbar.

Dabei handelt es sich nicht nur um das Trinkwasser aus dem Hahn

Bei Leitungswasser denkt man als Erstes ans Trinken. Aber wenn gar kein Wasser mehr fließt, merkt man erst einmal, wofür man es alles braucht. Ohne fließendes Wasser zum Duschen, Kochen oder auch nur zum einfachen Händewaschen bleibt den Menschen nichts anderes übrig, als in die Geschäfte zu eilen und teures Wasser in Flaschen zu kaufen. Aber wieso dreht diese Großstadt das Wasser überhaupt ab? Der Grund ist nicht, um ihre Einwohner zu foltern. Genügend Bestand ist im Übrigen auch noch vorhanden. Die Motivation hinter dieser eigentümlichen Motivation ist politischer Natur. Die verrückte Aktion soll Touristen, aber in erster Hinsicht ihren Vermietern, eine Lehre sein. Denn wenn kein Wasser fließt, geht eigentlich gar nichts mehr – vor allem dann nicht, wenn man sich mitten im spanischen Sommer befindet.

Die Großstadt Sevilla geht diese drastischen Schritte und dreht verschiedenen Menschen das Wasser ab. Das Überraschende dabei ist, dass man der viertgrößten Stadt Spaniens mit dieser eigentümlichen Aktion sogar Verständnis entgegenbringen kann. Denn in solch einer Gegend ist der Tourismus schlichtweg gigantisch. Aber keine Sorge, die spanische Großstadt dreht nicht einfach wahllos Touristen ihr Wasser ab. Das Problem an der ganzen Sache ist, dass es hier unzählige illegal vermietete Wohnungen und Häuser gibt, in denen die Menschen ihren Urlaub verbringen. Durch Plattformen wie Airbnb ist das unglaublich unkompliziert geworden – aber eben nicht immer erlaubt. Von diesen Gesetzesbrechern hat man hier inzwischen die Nase voll.

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Damit geht die Stadt drastisch gegen illegale Machenschaften vor

In der südlichen Großstadt greift man deshalb zu der drastischen Maßnahme und dreht das Wasser ab. Betroffen sind zurzeit 715 Wohnungen, bei denen man feststellen konnte, dass die Vermieter keine Befugnis haben, Urlauber zu beherbergen. Die Gesamtzahl wird jedoch auf insgesamt 5.000 geschätzt. Wenn die Urlauber merken, dass hier kein Wasser mehr fließt, dürften die Vermieter früh genug Probleme bekommen.

Die spanische Stadt setzt damit eine ganz schön perfide Taktik ein, die mit Sicherheit ihre Wirkung zeigen wird. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich dieser Streit friedlich lösen lässt und nicht den nächsten aggressiven Gegenschlag provoziert. Sonst könnte das ehemalige Ferienparadies schnell zur Urlaubshölle werden.